Gefahrene Kilometer: 70, gelaufene Kilometer: 9,0
Obwohl wir um 6 Uhr fit und wach waren, 6.45 Uhr beim Frühstück saßen, begann Tag 264 mit schockierenden Nachrichten: ich war einer Vietnam-Gruppe im Facebook beigetreten und erfuhr, dass immer mehr Gebiete und Städte dichtmachten, besonders entlang unserer geplanten Route Richtung Norden☹ Hotels, Restaurants, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten wurden zur Sicherheit vor dem Corona-Virus vorläufig geschlossen. Um den Wahrheitsgehalt zu überprüfen ging ich an die Rezeption, fragte nach und erhielt die nächste Hiobsbotschaft: die Sehenswürdigkeiten „Hội An´s“ hatten bis Ende des Monats dicht gemacht. Die Stadt verkaufte keine Tickets mehr☹ Und am Vortag dachten wir noch, am nächsten Tag die Tickets kaufen und anschauen würde reichen, das wars dann mit der Geschichte der Stadt☹ Nun wurde uns bewusst, dass wir die Versammlungshallen, die Tempel und Museen nicht mehr zu Gesicht bekommen würden☹ Es war 7.15 Uhr und wir mussten los, zum Glück war das Ziel bereits fixiert, „Mỹ Sơn“, eine historische und Jahrhunderte alte Tempelstadt, ca. 35 Kilometer entfernt. Wie auch „Hội An“ gehörte dieses Gelände zum UNESCO Weltkulturerbe. Hierzu hatten wir einen Fahrer gebucht, der uns nach einer Stunde Fahrt am Parkplatz absetzte. Die nächsten zwei Stunden hatten wir Zeit, das Gelände zu erkunden. Aber zuerst mussten wir natürlich Eintrittskarten kaufen, dann ging es per Shuttle 2 Kilometer in die Anlage. Ab dem 2. oder 3. Jahrhundert entstand an der Küste Vietnams die Cham-Kultur. Kulturell war diese stark von der indischen Kultur beeinflusst, was sich insbesondere in der Übernahme hinduistischer Glaubensvorstellungen (Verehrung des Gottes Shiva) und in der Kunst ausdrückte. In Mỹ Sơn“ waren mehr als 70 Tempel, die in der Regel aus einem zentralen turmartigen Bauwerk und kleineren umliegenden Gebäuden bestanden, erhalten geblieben😊 Wir liefen durch das Gelände und staunten nicht schlecht. Eine unglaublich beeindruckende Anlage, die uns in eine längst vergangene Zeit eintauchen ließ! Und wieder hatten wir Glück, nachdem wir alles angeschaut und zurück am Parkplatz waren, sahen wir Busse mit sehr vielen Touristen, also von Panik war dort noch nichts zu spüren😉 Wir waren um 11 Uhr zurück im Hotel und verbrachten die nächsten Stunden am Pool. Leider verschlechterten sich die Informationen im Netz zunehmend☹ Wir dachten über die Weiterreise nach, Hanoi schloss Sehenswürdigkeiten und Museen, also würden wir auf keinen Fall gen Norden weiterreisen. Nur eine Stadt, „Hue“, wollten wir noch besuchen, dann würden wir uns wieder Richtung Süden aufmachen. Zum Abendessen gingen wir in die Stadt, fanden ein kleines Restaurant und waren um 19 Uhr zurück. Noch ein Film, dann hieß es: Gute Nacht an alle, die uralte Steine toll finden😊