Tag 255 Stadtspaziergang Ho Chi Minh

Gelaufene Kilometer: 12,8

 

Guten Morgen „Ho-Chi-Minh-Stadt“. Wir hatten einen Stadtspaziergang mit einer Länge von drei Kilometern vor, wir wollten uns etwas mit der Geschichte beschäftigen. „Ho-Chi-Minh-Stadt“ erhielt ihren Namen im Jahre 1975, nachdem Nord- und Südvietnam wiedervereinigt worden waren. Nach dem Rückzug der Amerikaner benannten die Vietnamesen die Stadt kurzerhand nach ihrem bereits verstorbenen Nationalhelden Ho-Chi-Minh. Bis 1975 hieß die Stadt Saigon und der alte Name war in Vietnam, insbesondere für den städtisch geprägten Kern (1. Bezirk), nach wie vor in Gebrauch. Der Name war also noch nicht verschwunden, der Flughafen hatte noch immer die Abkürzung SGN und das lokale Bier hieß Saigon Beer. Aber auch im Ausland war der alte Name Saigon immer noch in Verwendung. „Ho-Chi-Minh-Stadt“ hatte etwa 12 Millionen Einwohner, dazu gab es 6 Millionen Roller. Vietnam hatte insgesamt 97 Millionen Einwohner, 55 Millionen Roller verteilten sich im Land😊 Roller waren sehr günstig, ein Gebrauchtes kostete ab 200 Dollar, der Führerschein, den man ab 18 Jahren erwerben konnte, dauerte 15 Minuten und kostete 15 Dollar😉 Die Stadt war 2x so groß wie Bangkok und die Größte in Vietnam, bis April 1975 Hauptstadt. Aber natürlich startete Tag 255 erstmal mit einem Frühstück😊 Um 8 Uhr ging es dann los und auf dem Weg zum Startpunkt kamen wir natürlich an ein paar Läden vorbei… Kurzum, Roman kaufte sich eine Umhängetasche, hatte er doch bereits seit geraumer Zeit darüber nachgedacht, denn immer mit dem Rucksack rumlaufen, konnte nervig sein😊 Anhand unseres Reiseführers, den ich in Myanmar gefunden hatte, liefen wir die Strecke ab und kamen an interessanten Gebäuden vorbei. Das zweithöchste Gebäude der Stadt war der „Bitexco Financial Tower“, 68 Stockwerke verteilten sich in dem 262 Meter hohen Turm, der an eine Lotuspflanze erinnern sollte, die Scheibe, die aussah wie eine CD im CD-Ständer, war ein Hubschrauberlandeplatz😊 Die Statue von „Ho Chi Minh“ stand vor einem der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt, dem „Sitz des Volkkomitees“, welches leider nicht öffentlich zugänglich war. Durch die französisch geprägte Vergangenheit gab es natürlich auch eine „Notre Dame Kathedrale“ und sie war ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, erbaut 1883, mit eigens aus Frankreich importierten Materialien. Die beiden Glockentürme waren 58 Meter hoch und auf dem Platz davor stand eine große weiße Statue der Heiligen Jungfrau Maria, die eine Himmelskugel hielt😊 Das Highlight der Tour war dann der „Wiedervereinigungspalast“, in dem das Ende des Vietnamkrieges beschlossen wurde. Einerseits Museum und der Öffentlichkeit zugänglich, wurde er weiterhin für offizielle Empfänge oder Sitzungen genutzt. Wir kauften uns Tickets und liefen in den weißen getünchten Betonbau😉 Es umfasste 3 Stockwerke: im Erdgeschoss fand man verschiedene große Sitzungsräume, im hinteren Teil die Gemächer, bzw. die Wohnräume des Präsidenten, im ersten Sock lagen mehrere prachtvolle Empfangssäle, im Zweiten gab es ein kurioses Kartenspielzimmer und ein Kino. Auf dem Dach befand sich ein Nachtclub samt Hubschrauberlandeplatz😊 Aber am Interessantesten war der Keller, bzw. der Bunker, in dem eine Kommandozentrale, ein Kriegsraum und ein weit verzweigtes Tunnelsystem mit alten Funkanlagen untergebracht war. Alles stammte aus den 1960er und 1970er Jahren und beinhaltete tatsächlich noch weitgehendst die originale Einrichtung. Ein aktuelles Smartphone hatte sicherlich mehr Technologie verbaut als die komplette Anlage😊 Ein faszinierendes Erlebnis, durch diese Hallen und Gänge und Räume zu flanieren und einfach nur zu staunen, bzw. versuchen zu verstehen, was dort früher alles so ablief😉 Mittlerweile war es kurz vor 12 Uhr, heiß genug, um eine Runde an den Pool zu gehen! Dort verbrachten wir den Nachmittag, bevor wir uns um 17 Uhr auf die Suche nach einem Busticket zum nächsten Ziel machten. Wir traten in ein Reisebüro ein, die es fast an jeder Ecke gab😉 Bustickets wurden keine verkauft, aber wir buchten für den nächsten Tag einen Halbtagesausflug zu Tunneln eines ehemaligen Kriegsgebiets. Für die Bustickets liefen wir gefühlt eine halbe Stunde in einen anderen Teil der Stadt, dann endlich war die Weiterfahrt und das nächste Ziel gesichert😊 „Pho“ war eine traditionelle Suppe der vietnamesischen Küche, die wir schon aus Deutschland kannten. Es gab sie in verschiedenen Variationen und machte unseren Tag komplett😊 Zufrieden erreichten wir das Hotel und wünschten allen Städteliebhabern eine gute Nacht!