Gefahrene Kilometer: 30, gelaufene Kilometer: 9,3
Die Nacht verlief auf beiden Seiten gut😊 Roman fühlte sich wieder besser und gemütlich startete Tag 206 beim Frühstück. Wir hatten beide Hunger, Essen war irgendwie zweitrangig geworden, aber klar, wenn es immer irgendwo kniff☹ Anschließend setzten wir uns in den 6.Stock des Hotels, hier hatten wir Internet und planten die nächsten Tage. Wie würden wir in die nächste Stadt kommen, wo würden wir wohnen, was würden wir machen bzw. sehen wollen? Nach 2 Stunden stand der Plan, das Hotel in „Mawlamyaing“ war bestätigt, die Fahrt per Hotel-Taxi auch😊 Mittlerweile war es 12 Uhr, wir liefen eine Runde im Viertel spazieren. Alles Leute waren geschäftig, verkauften Dinge, bereiteten Waren vor, ein Markt lag auf der Strecke. Wir kamen aus dem Glotzen nicht mehr raus, aber es war mit 34 Grad sehr heiß, kaum auszuhalten in den staubigen Straßen. Ich hatte mir ja ein Outfit gekauft und merkte, dass sich am Oberteil zwei Nähte lösten. Es gab hin und wieder in den offenen Häusern oder Garagen Frauen, die an ihrer alten, schweren Nähmaschine saßen und spontan sprach ich eine von ihnen an. Ich zeigte ihr mein Oberteil mit dem Problem, sie verstand und versiegelte kurzerhand alle Nähte😊 Ich versuchte ihr Geld zu geben, sie wiegelte ab, wollte es partout nicht annehmen. Da war ich sprachlos und zog mit einem Lächeln weiter😊 Wir taten uns noch etwas schwer mit Myanmar, weil alles doch sehr arm, einfach, trist und öde war, aber solche Begegnungen mit Menschen, ein Lächeln an jeder Ecke oder die Bitte um ein Foto, das verzauberte dann doch😉 Anschließend machten wir Mittagspause, Roman schlief eine Runde und ich kam endlich mit meinem Buch weiter. Eine Stunde arbeiteten wir danach am Fotobuch, um 16 Uhr wurden wir von einem Fahrer abgeholt. Nach 30 Minuten Fahrt, zum Schluss über einen staubigen Feldweg, erreichten wir den „Taung Wine“. Dieser 180 Meter hohe Berg hatte die „Taung Wine Pagode“ auf dem Gipfel zum Ziel und wir wollten dort den Sonnenuntergang mit der Landschaft sehen! Es begann ganz schön steil und zog sich bis zum Ende durch😊 Mit einem leichten Schweißfilm auf der Haut erreichten wir die entscheidende Stahl-Treppe und da war der langersehnte Moment: die Pagode thronte über uns, die Landschaft gigantisch weit, man hatte einen 360Grad Blick! Da man sich an einer Pagode befand, galt: Schuhe ausziehen, nach so einem Marsch, super Idee😉 Die Sonne ging als roter Ball langsam unter, dann hieß es auch, schnellstens den Abstieg beginnen. Aber davor konnte ich noch ein Bild mit einer Nonne machen, das hatte ich mir die ganze Zeit schon vorgenommen und hier oben, über der Stadt, traute ich mich, zu fragen😊 Übrigens: jeder Burmese musste 2 Mal im Leben für 1 Woche ins Kloster, das gehörte zur kulturellen Erziehung. Der Abstieg war super anstrengend, die Knie fanden den steilen Weg nicht so dolle. Ab der Hälfte brauchten wir die Taschenlampen, nach 30 Minuten erreichten wir festen, geraden Boden unter den Füssen, der Fahrer erwartete uns bereits und ließ uns am Nachtmarkt raus. Wir hatten nur gefrühstückt und deshalb einen riesen Hunger😊 Nach einem Snack ging es ins Hotel, ich machte die restlichen Blogeinträge fertig und dann hieß es: Gute Nacht an alle Hilfsbereiten dieser Welt😊