Tag 130 Magnetic Island

gelaufene Kilometer: 24,7

 

Heute hatten wir uns mal wieder selbst übertroffen, wir gehörten schon zu den Frühaufstehern, aber sooo früh waren wir auf dieser Reise noch nie aufgestanden😊 Wir wollten dem Touristenstrom auf der Insel entkommen, um die Hot Spots für uns allein zu haben. Hatte sich ja in der Vergangenheit schon bewahrheitet😉 Tag 130 startete also um 3.50 Uhr mit dem Weckergeräusch😉 Nach einer Dusche, Kaffee und mit Frühstücksstullen im Gepäck, ging es um 5.30 Uhr per Fähre nach „Magnetic Island“. Caption Cook nannte 1770 diese Landmasse so, da er glaubte, dass die Magnetkraft des Gebiets seinen Kompass beeinflusste. Eine solche Kraft war seitdem nicht mehr nachgewiesen worden😉 Es war stark bewölkt, die Gegend hatte seit Februar keinen Regen mehr gehabt Für uns waren Wolken bei einem Tagesausflug natürlich super, vorallem, weil wir viel Laufen wollten. Wir kamen um 6 Uhr auf die Insel und liefen direkt zum ersten Highlight des Tages: die „Rock Wallabys“. Diese Beuteltiere paarten sich das ganze Jahr über und konnten bis zu sieben Jahre alt werden. Ihre graubraune Färbung als Tarnung machte sie zwischen den Felsen schwer zu erkennen. Diese Felswallabys hatten die Fähigkeit, Felswände in Sprüngen zu erklimmen. Wir gingen an den Felsen vorbei und mussten wirklich suchen, bis wir ein Wallaby sahen. Sehr schüchtern schaute es uns an. Es war erlaubt, mit Karotten zu füttern, also hielt Roman ihm eine hin. Nach einigen Sekunden biss es an und fraß Roman aus der Hand😊 So süß. Nach wenigen Minuten kamen weitere 5 Wallabys, manche mutiger als andere. Wir verfütterten zwei Karotten an die Fellbüschel und vorallem Roman hatte ein Menge Spaß😉 Und das Beste: wir waren tatsächlich allein!! Anschließend stand der „Forts Walk“ auf dem Plan. 4 Kilometer lang und der bekannteste Wanderweg der Insel. Er führte durch Befestigungsanlagen des 2. Weltkrieges, außerdem waren dort Koalas beheimatet. Aber zuerst ging es eine Straße bergauf und wir überlegten schon, gar nicht zu laufen. Da es weiterhin bewölkt war, eigentlich perfekt. Deshalb marschierten wir los😊 Immer bergauf durch Gebüsch, mal kleinere, mal größere Bäume, über Stock und Stein, durch die Schwüle war es sehr anstrengend. Zeitweise fing es an zu nieseln, aber das war eine willkommene Abkühlung😊 „Oben“ angekommen, wurde der Weg angenehmer. Wir kamen an verschiedenen Überresten von ehemaligen Kriegsbauten vorbei. Und dieser Teil war bekannt für Koalas. Gleich vorab: mir fehlte die Koalaerkennung in den Augen Jedes Tier wurde von Roman gesichtet. Aber er lief auch immer vor mir😉 Insgesamt entdeckte er 5 Koalas in den Bäumen. Ein Tagging-Programm hatte gezeigt, dass Zuchtkoalas einen Jungen pro Jahr hervorbringen könnten. Koalas werden 15-18 Jahren alt, wobei die abgenutzten Zähne ein Zeichen des Alters waren. Wir sahen kleine und große Tiere, vielleicht Junge und Alte😊 Wir kamen zu einem Rundweg, der uns auf den höchsten Punkt (322 Meter über Meeresspiegel) brachte und sahen zwei Geschützstellungen, auf die man steigen konnte. Einer war der Aussichtsturm, von hier aus hatte man auf einer Seite einen uneingeschränkten Blick die Küste hoch und runter, auf der anderen Seite bis zum Hafen von Townsville. Vom anderen Gebäude, dem Kommandoposten, der heute noch für Navigationslichter verwendet wurde, hatte man einen Panoramablick von 360 Grad. Nach den ganzen Strapazen ein wirklich schöner Ausblick😊 Und schon wieder wurden wir mit einer Kriegsgeschichte konfrontiert, aber man lernte auf Reisen ja nie aus. Als Japan den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor am 7.12.1941 angriff, erklärten USA und Australien Japan den Krieg. Somit waren wir beim Rückweg angekommen, also alles über den gleichen Weg zurück. Wir sahen außer einem Koala alle wieder, allerdings strömten uns nun die Touristen entgegen, wie wir vorhergesehen hatten😊 Wir hielten sogar nochmal bei den Rockwallabys an. Hier war tiermäßig nichts los, nur ein kleiner Wallaby hockte in einer Steinhöhle und schaute die Frau an, die vor im saß und ihn mit einem Keks locken wollte. Wir hatten Schilder gesehen, die darauf hinwiesen, dass nur gewisse Dinge (Karotten, Süßkartoffeln, Wallaby Futter) verfüttert werden dürften. Alles andere würde zu einem langsamen Tod des Tieres führen. Roman sprach die Frau an und wies Sie freundlich darauf hin. Sie verstand und ging😉 Wir hofften inständig, dass kein Wallaby etwas davon gefressen hatte. Wir ließen den Kleinen allein in seiner Höhle, machten am Strand noch eine Pause und aßen etwas. Hier entdeckten wir dann Warnschilder für Haie und es hing Essig an verschiedenen Stellen. Verstand ich am Anfang nicht, bis Roman meinte: im Falle eines Quallenunfalls, direkt mit Essig behandeln. 13.35 Uhr nahmen wir die Fähre zurück und die lange Tour hing uns in den Knochen. Wir liefen direkt ins Hotel und verbrachten die nächste Stunde am Pool. Das Abendessen bestand aus chinesischen Leckereien, und nachdem der Tag früh begonnen hatte, beendeten wir ihn auch früh. Gute Nacht an alle Wallabys😊