Tag 123 Fahrt nach Agnes Water

Gefahrene Kilometer: 389, gelaufene Kilometer: 7,8

 

Tag 123, 5.30 Uhr: ich wurde wach Was war denn momentan mit meinem Schlafverhalten los? Naja, der Wecker hätte sowieso um 6 Uhr geklingelt, also alles positiv sehen. Roman wurde dank mir auch schnell wach😉 Frühstück, Auto beladen, Wohnung aufräumen und los ging es. Es lagen 4.5 Stunden reine Fahrzeit vor uns… Pünktlich um 8 Uhr fuhren wir los und bemerkten, dass der 24.10. war. Am 24.06. war Start unserer Reise. Waren wirklich schon 4 Monate vergangen? Juni! Nun Oktober. Immer wieder unterhielten wir uns darüber, dass das alles nicht greifbar war! Und was für ein Glück wir hatten, diesen Traum verwirklichen zu dürfen/können! Wie es wohl nächstes Jahr werden würde, wenn wir zurückkamen und arbeiten müssten… Gedanken bei Seite geschoben, es kam ein Schild, dass auf einen Lookout hindeutete. Spontan fuhren wir in den „Tewantin Forest Reserve“ und liefen 10 Minuten zum Aussichtspunkt. Was ein Ausblick über 360°!😊 Und lauter Eukalyptusbäume, leider hatte ich wieder keinen Koala entdeckt Es war schon 9 Uhr, wir hatten 23 Grad, diese fühlten sich an wie bei uns 26 Grad, echt verrückt. Wir fuhren die „A1“ entlang, die nationale Schnellstraße. Wir erreichten eine Etappe, die relativ lange gerade ausging und ich sah links Schilder am Straßenrand, die die Fahrer wohl etwas aufheitern sollten😊 „Fatigue Zone“ bedeutete so viel wie Müdigkeits-Zone, und unter diesen Worten standen Fragen oder Aussagen. Sehr interessant, noch nie gesehen!! Mit weiteren Schildern wie „Break the drive, safe your live“ oder „Drive safely“ wurde darauf hingewiesen, dass regelmäßige Pausen eingelegt werden sollten! Auch hatte Australien abertausende Kreisverkehre. Es wurde alles mit einem Kreisel geregelt, sparte Ampeln und der Verkehr lief flüssig😉 Unterwegs dann die Info bezüglich unseres Endziels der Reise: 1.583 km bis Cairns. Was für eine Zahl😉 Wir kamen wieder durch schöne Landschaft, diesmal mit Zuckerrohr- und Macadamia Plantagen, kleinen und größeren Ortschaften, vorbei an verschiedenen Nationalparks, das Wetter war mit 27 Grad eigentlich zu schön, um im Auto zu sitzen. Aber Plan war Plan😊 Die Umgebung veränderte sich auch dahingehend, dass der Boden brauner, und alles etwas blasser wurde. Zeitweise kam kilometerlang nichts, nur vereinzelt ein paar Häuser mit einem riesigen Grundstück drum herum😊 So hatten wir uns Australien vorgestellt😉Wir erreichten „Agnes Water“ um 14 Uhr, checkten ein und fuhren sofort 3 Kilometer außerhalb zum „Paperbark Forest Boardwalk“. Dieser Weg war nur 400 Meter lang, dafür sehr aufregend. Wieder etwas, was wir vorher so noch nie gesehen hatten😊 Man kam durch einen sehr dominanten Wald mit sogenannten „Paperbark Tea Bäumen“ (Melaleuca quinquenervia), diese Art von Bäumen kam besonders häufig in Sumpf- und Küstenlandschaften an der Ostseite Australiens vor. Sie sahen aus wie gerupfte Bäume oder als würde die Rinde abfallen, und erreichten eine Höhe von maximal 32 Metern. Wir waren nach 15 Minuten durch, aber sehr beeindruckt. Dafür hatte Roman 7 Stiche davongetragen, er war wohl für die Schnaken in diesem Gebiet sehr lecker😉 Anschließend fuhren wir zur Post und kauften nun endlich einen Karton für die Dinge, die uns verlassen werden würden😉 Demnächst würden wir packen und alles Unnötige auf die Reise schicken. Nachdem wir noch eine Stunde am Strand waren, gingen wir uns daheim frisch machen, kurz was essen und dann fuhren wir 10 Minuten nach „1770“, genauer geschrieben „Seventeen Seventy“. Dieser Ort lag an einer Stelle, an der James Cook mit seiner Mannschaft am 24. Mai 1770 anlandete. Ursprünglich hieß der Ort“ Round Hill“, der anlässlich der 200-Jahr-Feier dieses Ereignisses in „1770“ geändert wurde. Ein Denkmal erinnerte daran. Unterwegs kamen wir an 7 Kängurus vorbei, die in der Dämmerung grasten😉 Wir liefen 20 Minuten durch Küstenwald zum „Headland Lookout“ und schauten uns den Sonnenuntergang an. Wie schön, das war die Freiheit, die wir mit der Weltreise verbanden. Über den Strand spazieren, Sonnenuntergänge über dem Meer, Autofahren auf gemütlichen Highways, Wandern durch Wälder aller Art und Tiere hautnah😊 Um 19 Uhr waren wir zurück im Zimmer und gingen früh zu Bett. Gute Nacht an alle Asphalt-Cowboys😉