Tag 116 Fahrt nach Port Macquarie

Gefahrene Kilometer: 265, gelaufene Kilometer: 7,7

 

Wieder klingelte der Wecker um 6 Uhr, heute lagen ein paar Kilometer vor uns. Ziel: „Port Macquarie“. Diese Siedlung wurde 1821 von Sträflingen gegründet und war eine der ältesten Städtchen Australiens. Außerdem gab es dort viele Koalas, also zack zack, um 8 Uhr ging es los bei 21 Grad😊 Spontan entschieden wir, eine andere Route zu nehmen, die „Touristic Route“, auch „Bucketts Way“ genannt. Diese dauerte 1.5 Stunden länger, aber das machte uns nichts aus, wir wollten weiterhin gemütlich durch Australien tingeln😉 Wir kamen durch so kleine Örtchen, dass wir uns überlegten, wie die Menschen wohl leben würden. Schon spannend, sich hierüber Gedanken zu machen. Manche Leute in ihren Häusern hatten die nächsten Nachbarn erst nach 15 Kilometern! An einem öffentlichen Platz nahmen wir ein Frühstück im Freien ein, bei mittlerweile 25 Grad wirklich traumhaft. Weiter ging es durch schöne Landschaft, Wälder, weite, hügelige Ebenen und Koala Gebiete! Man wurde durch Schilder darauf aufmerksam gemacht, Roman drosselte das Tempo und wir versuchten, die kleinen Knäul in den Bäumen zu entdecken. Leider ohne Erfolg. Das Einzige was uns auf die Existenz der Tiere aufmerksam machte, war der Geruch nach Eukalyptus. Wahnsinn, sowas hatte ich vorher noch nie erlebt, dass man diesen Geruch tatsächlich zuordnen konnte, wo ich Normalbürger das nur von Bonbons oder Salben kannte😊 Irgendwann zeigte das Thermometer 31 Grad! Ich wusste ja, dass der Sommer kommen würde, aber so schnell😊 So fuhren wir bei schönstem Wetter durch Australien und hingen unseren Gedanken nach…. Um 12.45 Uhr erreichten wir das „Sea Acres Rainforest Centre“. Für umgerechnet 5,50 Euro Eintritt pro Person wurden wir auf einen 1,3 Kilometer langen „boardwalk“ geschickt. Dieser angeblich längste Holzweg der Welt führte durch unberührten Regenwald, teilweise auf 7 Metern Höhe. Wir sahen allerlei Bäume und Pflanzen, an Hand von Schildern/Tafeln wurde man aufgeklärt bzw. informiert, wie alles entstand oder was für Besonderheiten die einzelnen Bäume so hatten. Wir lernten ein paar interessante Fakten, zum Beispiel, dass die Hälfte der Regenwälder der Welt bereits zerstört wurden. Sie erstreckten sich nur noch auf 10% der Erdoberfläche. In den Regenwäldern dieser Erde kommen mehr als die Hälfte der Pflanzen -und Tierarten der Welt vor. Sehr beeindruckend das Ganze, aber natürlich auch traurig. Für die 1,3 Kilometer brauchten wir natürlich nicht lange, kurz vor 14 Uhr checkten wir bereits ins Motel ein. Wir sind ja wirklich nicht kleinlich, aber dies Zimmer war der Vorort eines Kellers Wir wollten auf was Größeres umbuchen, aber: ausgebucht Nun gut, Augen zu und durch. Wir legten unser Zeug ab, viel Platz gab es nicht, dann ging es zum heutigen Highlight: das „Koala Hospital“ in Port Macquaire. Australiens größte Tierklinik dieser Art wurde 1973 gegründet, 24/7 ehrenamtlich geführt und beherbergte ca. 30 Koalas. Die aufgenommenen Tiere wurden entweder durch Autounfälle, Waldbrände oder Hundeangriffe verletzt, von Tierärzten fachgerecht behandelt, aufgepäppelt und anschließend wieder in die freie Wildbahn entlassen. Wir kamen um 14.40 Uhr an und bestaunten direkt die pelzigen Tierchen in den „Gehegen“. Viel brauchten die kleinen Beuteltiere ja nicht😊 Tatsächlich waren 2 Tiere wach und unterhielten das Publikum. Um 15 Uhr begann eine kostenlose Führung mit Fütterung, der wir beiwohnen durften. Hierbei erfuhr man sooo viele Dinge über Koalas, die durfte ich natürlich niemandem vorenthalten:

 

-          Sie fressen bis zu 500 g Eukalyptus-Blätter am Tag

 

-          Sie können bis zu 2 Meter von Ast zu Ast springen

 

-          Das Wort „Koala“ stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet: wenig trinken

 

-          Koalas trinken nur Wasser, wenn der Wassergehalt der Eukalyptus-Blätter unter 65% fällt

 

-          Von den 900 Eukalyptus Arten Australiens fressen sie nur 40-45 Arten

 

-          Koalas sind keine Bären, sondern Beuteltiere

 

-          Sie schlafen wegen der tiefen Stoffwechselrate bis zu 20 Stunden am Tag

 

-          Sie „kötteln bis zu 200 Mal am Tag 😊

 

Es war ein super Highlight für uns! So süß die Kleinen😊 Das die Tiere wieder ausgewildert werden, war ein super Aspekt, dass aber auch Tiere, die nicht mehr gut sehen oder klettern konnten, permanent dortbleiben würden, war natürlich gut zu wissen. Eine super Einrichtung, die wir mit gutem Gewissen mit einer Spende unterstützen konnten😊 Nachdem wir aus dem von Bäumen geschützten Bereich des Krankenhauses nach draußen kamen, wurde uns erst bewusst, dass es immer noch sehr heiß war. Also gingen wir kurz ins Hotel, cremten uns erneut ein, weil das Meer wartete😊 Wir erreichten Wasser und Sand und waren überrascht vom starken Wind. Wir liefen vorbei an bemalten Steinen, die neben lustigen und künstlerischen Verzierungen auch als Gedenktafeln benutzt wurden.  Wir beobachteten ein paar Bodyboarder in den hohen Wellen, wie sie ihr Glück versuchten. Das Städtchen nannte sich seit 2010 nämlich „official Bodyboarding Capital of Australia“. Mit den Füssen im Wasser stellten wir dann fest, dass die Jungs und Mädels ganz schön taff waren, unser einer würde nicht mal bis zum Knöchel ins Wasser gehen😉Wir trauten der Sonne nicht so ganz und kamen um 17.30 Uhr zurück in unsere Kapsel, aßen Reis zu Abend und buchten noch ein Hotel. Gute Nacht an alle Fellknäul dieser Erde! 😊