Tag 111 Sydney Whale Watching

Gelaufene Kilometer: 10,5

 

Was war hier los? Der Wecker riss mich in die Realität Langsam tauchte ich aus meinen Träumen an die Oberfläche und verstand… 5.45 Uhr, raus mit uns, Tag 111 sollte Besonderes zu bieten haben! Gebucht war eine 4-stündige Whale Watching Tour😊 Es hatte ja bereits einmal nicht geklappt, also gaben wir der Sache eine 2. Chance. Wir liefen um 7 Uhr los und mussten hierzu durch den „Royal Botanic Gardens“. Dieser wurde 1816 angelegt und präsentierte vor allem australische Bäume und Pflanzen. Es war super schön, hier morgens zu flanieren, die ersten Jogger kamen uns entgegen, die Luft so frisch und noch feucht von der regnerischen Nacht. Ich erfreute mich an ein paar Blumen am Wegesrand, dann ging es weiter zu „Cirqular Quay“, wo um 7.45 Uhr Treffpunkt war. An diesem Ort legten alle Fähren an und ab, die breite Promenade führte direkt zur Oper. Hier waren wir mit Thomas verabredet, ihn hatten wir in Melbourne bei den Pinguinen von St. Kilda kennengelernt, er lebte momentan in Sydney und so trafen wir uns wieder, um gemeinsam nach Walen Ausschau zu halten😉 Wir holten unsere reservierten Tickets ab und hatten dann Zeit bis 8.15 Uhr. Diese nutzten wir, um noch einen Blick auf die Oper zu werfen. Auch hier: wer früh genug da war, wurde belohnt. Wir waren fast allein!!! Ok, ein paar Jogger fanden auch so früh den Weg auf die Stufen, aber die Tausenden von Touristen lagen wohl noch im Nest😊 So kam es, dass Roman und ich ALLEIN vor der Oper in Sydney standen! Das wurde natürlich gleich für die Ewigkeit festgehalten! Wahnsinn😉 Pünktlich gingen wir mit ca. 20 Personen an Bord. Als alle Platz genommen hatten, erfolgte eine Einweisung: was zu beachten war, wo man die Rettungswesten fand, wann man auf Toilette sollte, dass man sich immer am Handlauf auf Deck festhalten musste und das beim beinhaltenten Frühstück die Devise: „weniger is(s)t mehr“, Gold war😊 8.30 Uhr legten wir ab, vorbei an der Oper und somit letzte Gelegenheit, die Nasszelle aufzusuchen. Es war bewölkt, aber sonst gutes Wetter. Es wurde sofort ein kleines, warmes Frühstück gereicht: Brötchen, Butter, Würstchen, Baked Beans und Eier. Tee/Kaffee fehlten natürlich auch nicht, geschmacklich war es ok. Wir gingen aufs Oberdeck und nach 50 Minuten Richtung offenes Meer ging es schon rauer zu, die Wellen wurden höher und härter, irgendwann rief der Kapitän: auf 2 Uhr! Alle Personen standen an der Reling und tatsächlich: ein Wal. Aaaahhhh, wie geil war das denn? Es ging alles so schnell, da konnte weder die Kamera noch das Handy gezückt werden. Kurz danach kam eine zweite Info vom Kapitän: der nächste Wal! Diesmal hatte ich das Handy vorbereitet und konnte einen Wal filmen! Was ein Erlebnis, so nah, und doch so fern, so groß und doch so klein, so schwer und doch so leichtfertig😊 Ein komisches Gefühl auf einem Boot zu stehen, aufs weite Meer zu schauen und zu wissen, unter einem der Wal! Der immer wieder auftauchen musste, um Luft zu holen, dessen Revier der Ozean war, ein Gigant, ein Wesen, das bedroht war. So viele Gedanken gingen mir kurz durch den Kopf, wahrscheinlich auch durch die Freiheit, so nah, so weit, so fern… Zurück zur Realität: wir wurden zeitweise echt durchgeschüttelt auf dem Boot, Roman und ich waren in der Vergangenheit ja schon auf Bootstouren zum Schnorcheln, aber diese steife Prise hatten wir noch nicht mitgemacht. Ich konnte das ganz gut ab und hatte meinen Spaß, zu versuchen, das Gleichgewicht zu halten, aber Roman wurde immer stiller und stiller. So verging die Tour bei für uns ungewohntem Wellengang, wir sahen 10 Wale und kamen somit voll auf unsere Kosten😉 Um 11.30 Uhr ging es zurück Richtung Hafen, die Fahrt wurde langsamer und somit auch ruhiger. In Romans Gesicht kehrte Farbe und somit „alles gut“ zurück😊 Dafür traf es ein Mädel, die kurz einen Mülleimer zweckentfremden musste Nachdem wir zurück an Land waren, ging es zu einem „Noodle Night Market“, der am Wochenende bereits um 12 Uhr geöffnet hatte. Hier aßen wir drei einen Fleischspieß, sehr lecker. Anschließend gingen wir nach China Town in eine Food Mall und gönnten uns hier mal wieder lecker Ramen Suppe. Davon konnte man aber auch nicht genug bekommen😉 Wir zeigten Thomas noch den China Market und Roman nahm die Chance wahr, sein Verhandlungsgeschick auf die Probe zu stellen. Er erstand einen Selfie-Stick zum Hinstellen und zwei Handyhüllen für umgerechnet 7 Euro weniger als veranschlagt. Das konnte sich doch sehen lassen😊 Allerdings schritt die Uhr ohne Gnade voran und es war Zeit fürs Zuhause. Wir verabschiedeten uns von Thomas und fuhren per Tram (hier die U-Bahn) heim. Um 18 Uhr lag Roman auf dem Sofa, ich schrieb noch ein paar Zeilen, dann beendeten wir den Tag gemütlich mit einem Film. Um 21 Uhr lagen wir bereits erschöpft und leicht wackelig im Bett, ich hatte einen Wellennachgang im Kopf Gute Nacht an alle Meeresbewohner.