Tag 92 Christchurch Spazieren

Gelaufene Kilometer: 8,8

 

Montag, 23. September 2019, Tag 92, in 3 Monaten würde ich irgendwo Geburtstag feiern😊 Wow, das konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, ok, ging in Deutschland auch nie😉 Aber nicht zu wissen wo ich sein würde, das war neu für mich! Wir schliefen bis 8 Uhr, aßen eine Kleinigkeit und saßen schon wieder am PC. Wir buchten den Flug nach Bali für den 7. NOVEMBER! Schon krass irgendwie, wir waren noch nicht mal in Australien, da mussten wir schon weiter! Aber so lief der Kreisel, andere Möglichkeiten gab es kaum… Klar, wir hätten wir auch einen „Fake“ Flug buchen können, dazu fehlte uns dann doch der Mut😉 Gegen 12 Uhr machten wir uns zu einem Spaziergang auf, wir wohnten immerhin am Rand des „Hagley Parks“, 164,6 Hektar groß und im Jahr 1855 angelegt. Als 3.größter Stadtpark der Welt definitiv ein Highlight. Das Allerschönste daran: wir kamen rechtzeitig zur Kirschblüte. Wir liefen durch eine Allee mit Kirschbäumen und die Blüten in zartem Rosa dufteten und boten einen unglaublichen Anblick und Geruch. Hier fanden wir dann auch die ersten Touristen, die diese schöne Umgebung für ihre Bilder nutzten😊 Wir liefen anschließend durch den botanischen Garten, auch ein sehr schöner Teil des Parks, hier hatten wir wieder das Vergnügen, auf kleine Baby-Enten zu stoßen. Allerdings waren die Kleinen wohl schon an den Menschen zur Fütterung gewöhnt, denn kaum saßen wir auf einer Bank, kamen die Enten angespurtet und watschelten um unsere Füße auf der Suche nach Essbarem. Ein unwirkliches Ereignis Wir kamen auch an einem „eingesperrten Baum“ vorbei und erfuhren den Grund: dies war tatsächlich der älteste und rarste Baum der Welt!! Die Wollemie-Kiefer war eine erst 1994 in Australien entdeckte Pflanzenart, die nur von vielen Millionen von Jahren alten Fossilien bekannt war und daher als ausgestorben galt. Und das Wahnsinnigste: weniger als 100 ausgewachsene Exemplare lebten noch in freier Wildbahn. Sehr beeindruckend! Nachdem wir den Park verlassen hatten, führte uns unser Weg durch die Innenstadt zu den „Empty White Chairs“. Dieses inoffizielle Denkmal, bestehend aus 185 weißen Stühlen, war den Personen gewidmet, die beim Erdbeben 2011 ums Leben kamen. Eine wirklich besondere Art, derer zu gedenken, die ihr Leben lassen mussten. Sehr bewegend fand ich, dass es unterschiedliche Stühle waren, zum Beispiel ein Rollstuhl, Schulstuhl, Kinderstuhl, Bürostuhl, sogar eine Babyschale. Wir gingen weiter und erkannten hier, dass die Stadt im Aufbau war. Gefühlt fehlten immer wieder Häuser, es gab freie Flächen oder eben Baustellen. Dafür gab es viel Graffiti in der Stadt, was allem ein bisschen Farbe gab. Trotz der Größe der Stadt mussten wir in den letzten 3 Tagen feststellen, das nicht wirklich viel los war. Vereinzelt Touristen, aber bei 340.000 Einwohnern hatten wir uns irgendwie mehr vorgestellt. Es war 14 Uhr und wir machten uns auf den Heimweg. Wir checkten für den Flug nach Australien ein, machten uns das letzte Abendessen, das der Kühlschrank noch hergab und schauten entspannt einen Film. Irgendwann musste die Planung auch mal gut sein. Wir gingen früh ins Bett und jeder hing seinen Gedanken nach. Neuseeland hatte uns gefesselt: tolle Natur, unwirkliche Landschaften, nette Leute, lustige Tiere und eine beeindruckende Unendlichkeit😊 Gute Nacht, Du wunderbares Land mit all Deiner Schönheit!