Gefahrene Kilometer: 158, gelaufene Kilometer: 15,6
Tag 88, der kälteste Morgen unserer Neuseelandzeit😉 -1Grad zeigte das Thermometer, der Rasen war weiß vor Reif. Roman stand mutig um 6.30 Uhr auf, schaltete den Heizer an (die Bude war ganz schön ausgekühlt über Nacht) und machte Kaffee😊 Dafür halfen dann die Heizdecken im Bett zum schnellen Aufwärmen, um die Wartezeit bis zum Kaffee zu überbrücken. Also die würde ich vermissen, da war ich sicher😉 Immer das gleiche Spiel, aber die Tage waren gezählt😊 Wir bereiteten Proviant vor und fuhren um 8 Uhr los. Ziel heute: der „Hooker Valley Track“. Dieser gehörte zu den beliebtesten Wanderwegen in der Umgebung, auf einer Länge von 5 Kilometern musste man „nur“ 80 Höhenmeter überwinden, für uns also ein einfacher Spaziergang😊 Wir liefen um 9 Uhr los, überquerten insgesamt 3 Hängebrücken und erreichten um kurz nach 10 Uhr unser Ziel, den Hooker See. Von hier aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf den schneebedeckten Giganten „Aoraki“ und natürlich den See, der teilweise noch vereist und voller Schnee war. Wir machten eine Pause, die dann doch 1 Stunde dauerte, aßen etwas und konnten uns kaum sattsehen an diesem schönen Fleckchen Erde. Das Wetter war gigantisch, blauer Himmel, die Sonne schien und es waren ca. 13 Grad. Wirklich perfekt. Anschließend ging es den gleichen Weg zurück und wir mussten erneut feststellen: früh aufstehen lohnte sich! Uns kamen so viele Leute entgegen, die Strecke entwickelte sich quasi zur Autobahn☹ Nachdem wir nach 10 Kilometern noch nicht genug hatten, entschieden wir am Parkplatz, 7 Kilometer weiter zu fahren, was hier 15 Minuten bedeutete, um zum „Lake Tasman“ mit dem „Tasman Glacier“ und den „Blue Lakes“ zu laufen. Um den Tasman Gletscher (der längste des Landes) zu sehen, musste man natürlich mal wieder nach oben, in diesem Fall ca. 15 Minuten nur bergauf. Man wurde allerdings mit einer tollen Aussicht auf den Gletscher belohnt, der leider aussah wie abgebrochen und sehr schmutzig war. Also nicht die Art von Gletscher, die wir kannten. Unsere bisherigen Gletscher hatten aber auch nie einen See vor sich gehabt. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu den „Blue Lakes“, die nun grün statt blau waren. Der Name wurde Mitte 1800 vergeben als das türkise Gletscher-Schmelzwasser, durch die Tiere Muränen gefiltert, direkt in die Seen floss. Nachdem der Tasman-Gletscher an Länge und Breite verloren hatte, floss auch kein Wasser mehr in die Seen. Blue Lakes erhielten ihr Wasser nun über den Regen, der eine wärme Temperatur hatte und somit den Algenwachstum unterstütze, so änderte sich die Farbe im Laufe der Zeit von blau auf grün☹ Danach sind wir zum „Tasman Lake“ ans Ufer gelaufen, hier trieb sogar noch Gletschereis auf dem See. Der Weg war allerdings super anstrengend, man lief über Geröll in praller Sonne, gefühlt wie in der Wüste oder Ödnis, und wusste nicht wann das Ziel kam. Hier war dann die Kraft auch langsam zu Ende, wir waren irgendwann froh, am Auto zu sein. Die Uhr zeigte 15 Uhr, wir hatten einen Rückweg von 1.10 Stunden vor uns und wollten noch frischen Lachs zum Abendessen kaufen. Die Füße taten weh als wir ins Auto stiegen, hin und wieder hielten wir für ein Foto, besorgten den ersehnten Lachs und freuten uns, als wir in der Unterkunft ankamen. Wir buchten die ersten Hotels in Australien und machten uns dann über das frische Lachs-Essen her. Ein Gaumenschmaß ohne Gleichen😉 Wir waren wirklich müde heute, also werkelten wir noch ein bisschen und langsam aber sicher mussten wir uns auch innerlich von diesem schönen Land verabschieden. Ab morgen begann die letzte Zeit in „Christchurch“, ohne Auto und am Dienstag der Weiterflug ins nächste Land☹ Gute Nacht an alle Gletscher!