Tag 81 Roys Peak

Gekraxelte Kilometer: 16!! Davon 8 nur BERGAUF 😊

 

Guten Morgen Tag 81, ein besonderer Tag. Wir hatten Großes vor😊 Wir standen früh auf, machten uns Proviant für unterwegs, zogen uns zwiebel- und sporttechnisch an, um kurz nach 8 Uhr gings ins Auto. Nach 15 Minuten waren wir bereits am Parkplatz vor dem „Mount Roy“, der auch „Roys Peak“ genannt wurde. Dieser Berg war 1.581 Meter hoch und unsere Aufgabe bestand darin, auf den Gipfel zu laufen. Das bedeutete, über 1.100 Höhenmeter mussten wir bewältigen. 8.30 Uhr liefen wir los. Ich hatte ja schon berichtet, dass der „Koko Head Trail“ in Hawaii mit 1.050 Stufen aufwärts das Krasseste war, was wir je gemacht hatten! BIS HEUTE, dass hier war bei Weitem krasser Man lief tatsächlich 3 Stunden nur bergauf, mal steiler, mal angenehmer, wobei ich nicht wusste, ob angenehm das richtige Wort dafür wäre😉 Auf jeden Fall kam man ganz schön ins Schwitzen, hier zahlte sich der Zwiebellook aus. Wir erreichten sogar irgendwann die Schneegrenze und nach ca. 2 Stunden ab Start eine Art Lookout. Hier waren sogar ein paar Leute, um sich auszuruhen, natürlich Bilder zu machen und wieder zurückzugehen. Aber wir wollten alles, wenn schon, denn schon! Also nochmal eine halbe Stunde fast nur durch Schnee, dann war es soweit: Hand in Hand liefen wir die letzten 30 Meter und hatten die Spitze (den Funkturm) erreicht. Was ein Gefühl!😊 Diese Aussicht war so grandios, das war kaum in Worte zu fassen. Der Lake Wanaka unter uns, wie schon erwähnt, der 4.größte Binnensee, die Berge mit Schnee gegenüber, man selbst als kleiner Punkt auf 1.581 Metern😊 Das Glück währte nur kurz, es zogen Wolken rein, wurde zugig und auf einmal sehr kalt. Wir zogen uns wieder komplett an, beeilten uns mit dem Bilder machen und traten schon wieder den Rückweg an. Mir waren die Finger eingefroren und anschließend hatte ich ganz schön was zu tun, diese wieder warm zu bekommen. An Essen war nicht zu denken, unser Körper war mit Überleben und neue Kräfte sammeln beschäftigt😉 Der Abstieg war sehr windig und zeitweise stellte man sich die Frage, was war anstrengender: Hoch oder Runter? Der Aufstieg ging auf die Kondition und die Pumpe, der Abstieg auf die Gelenke und die Koordination, nicht zu stolpern. Wir wollten eigentlich noch irgendwo Pause machen, aber der Wind nahm kontinuierlich zu und nachdem wir immer noch keinen Hunger verspürten, liefen wir einfach durch. Wir brauchten für den Trail 5.45 Stunden. Das musste so genau erwähnt werden, weil wir soooo stolz waren! Fairnesshalber musste ich auch zugeben, dass Roman ohne mich eine halbe Stunde weniger gebraucht hätte, aber ich war halt das Bergschaf, während er zur Gattung der Bergziegen gehörte, lach😊 Roman gab übrigens einen super Motivator ab! Erschöpft und glücklich gelangten wir ans Auto und wie erwartet, übermannte uns ein Riesenhunger. Wir fuhren nach Wanaka und belohnten uns mit einer Portion Fish&Chips😊 Um 15 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft und ließen den Tag auf dem Sofa mit Filmen ausklingen. Ein bisschen Normalität fernab der Heimat. Leider hatte die Heizungspolitik Neuseelands nichts mit Unserer gemeinsam: wir hatten ein kleines Gebläse als Heizung und zum Glück mal wieder eine Heizdecke. Trotz mehrmaligem Versuch bekamen wir das Gebläse nicht in Gang, also Decke und Tee zum Film. Dafür starteten wir mit einem warmen Bett in die Nacht und schickten süße Träume an alle Wandersleut😊