Tag 77 Fox Glacier und Umgebung

Gefahrene Kilometer: 85, gelaufene Kilometer: 13,7

 

7 Uhr waren wir wach. Wir beschlossen, um 8.30 Uhr zum „Fox Glacier“ zu fahren. Der Fox-Gletscher war 13 Kilometer lang und erstreckte sich über 2.600 Höhenmeter. Wir wurden bereits vorab informiert, dass man durch Bauarbeiten und Sperrungen, nicht bis ganz an den Gletscher herankommen könnte. Unser Hotelier meinte, er sei sich nicht sicher, ob die Brücke schon wieder offen sei. Hier schien in der Vergangenheit ganz schön was passiert zu sein Wir machten uns bei perfektem Wetter (blauer Himmel, keine Wolken, Sonne satt, 5 Grad) auf, fuhren ca. 30 Minuten zum Ersatzparkplatz und frühstückten erstmal. Anschließend liefen wir 20 Minuten über die ursprüngliche Zufahrt zum früheren Parkplatz, der nun gesperrt war. Hier sahen wir schon auf dem Weg die Schäden, es fehlten komplette Stücke der Straße Nach weiteren 30 Minuten: rechts rein in den Regenwald, der „Moraine Walk“ begann. 30 Minuten ging es hier durch den besonderen Wald mit viel Busch, moosbedeckten Baumstämmen, grüne Gewächse, Farne und bestimmt 4 Grad kühler. Ich war wirklich sehr beeindruckt und kam aus dem Glotzen beinah nicht mehr raus. Dabei musste man immer auf die Füße achten, bei der Luftfeuchtigkeit konnte es leicht sehr rutschig werden. Dann kam man wieder auf die Straße, es dauerte nicht lange, bis wir um eine kleine Kurve an den Fox River gelangten und ich erschrak: hier stand ein lebensgroßes Ranger-Schild und schrie quasi: STOPP. Hier ging es nicht weiter, weil wohl ein Erdrutsch alles verschüttet hatte. Wir sahen nur vor uns das Flussbett, viel Gestein, Geröll und ein paar Kilometer vor uns den Fox-Glacier. Nichts zu machen, hier würde es sehr lange wohl nicht mehr weiter gehen. Was die Natur nicht alles auch zerstören konnte… Enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg und Roman fragte sich weiterhin, wo denn hier eine Brücke gewesen sein sollte? Wir legten kurz vor dem Parkplatz nochmal eine Essenspause am Flussbett ein, die Sonne schien, das Thermometer zeigte mittlerweile 14 Grad und fuhren dann ca. 15 Minuten zum „Lake Matheson“. Er war das meist fotografierte Motiv und einer der beliebtesten Kurzwanderungen Neuseelands😊 Bei Windstille spiegelten sich der Mt. Aoraki (Mt. Cook) und Mt. Tasman in der Oberfläche des Spiegelsees. Dies Glück war uns nicht hold, es ging ein Wind, somit war das Wasser unruhig und die Spiegelung hinüber. Wir liefen auf einem Pfad um den See, bewunderten auch hier den Regenwald mit den moosbewachsenen Bäumen, an denen teilweise das Moos wie Schleier von den Ästen herabhing. Am Schönsten aber waren die Geräusche, man lief auf Wald-Kiesboden, es knackte und knirschte. Nur die Vögel und die eigenen Schritte… Und weil wir immer noch nicht genug hatten, es erst 13 Uhr war, brauchten wir ein weiteres Ziel. Also, warum nicht ans Meer? War ja alles möglich hier in den neuseeländischen Alpen😊 21 Kilometer über eine Kiesstraße, viele Kurven weiter durchs Gebirge, kam auf einmal eine Rechtskurve, eine Art Farm und: Schafe😊 Einfach so, mitten im Paradies. Nach weiteren 3 Minuten gerader Strecke war es tatsächlich soweit: „Gillespies Beach“ lag vor uns und somit das Tasmanische Meer. Schnell geparkt, auf zum Strand. Hier lag viel Treibholz herum, die See war rau, aber wir waren ganz allein. Die Sonne schillerte auf der Wasseroberfläche und es war einfach nur gigantisch. Wenn man sich umdrehte: die Berge und Gletscher im Hintergrund. Ohne Worte😉 Wir blieben ca. 20 Minuten, machten noch einen kleinen Spaziergang und dann war es aber auch genug: ab nach Hause. Hier musste mal wieder der Haushalt gemacht werden, also ab ins EG zur Waschmaschine und rein mit der Wäsche. Wir aßen Nudelsuppe, machten PC-Arbeit und um 18.30 Uhr gingen wir tatsächlich nochmal raus. Wir wollten einen Rundweg machen, um Glühwürmchen zu sehen. Ich halte es kurz: nix mit Glühwürmchen Entweder war es noch nicht dunkel genug (wir fanden es sehr dunkel) oder um diese Jahreszeit gab es keine. Vielleicht versuchen wir es morgen nochmal. In diesem Sinne: gute Nacht an alle Lebewesen da draußen 😊