Tag 76 Hokitika u Fahrt zum Franz Josef Glacier

Gefahrene Kilometer: 248, gelaufene Kilometer: 8,3

 

Ausgeschlafen starteten wir in Tag 76. Fertigmachen, packen, Proviant für die Fahrt geschmiert, auschecken, das Pferd gesattelt, ein letztes Gespräch mit unserer Gastmutter und los ging der Ritt😊 Bei Sonnenschein fuhren wir eine halbe Stunde, hatten immer die Berge vor uns und landeten im Städtchen „Hokitika“. Der Name, ein Wort der Maori, bedeutete „Ort des Wiederkehrens“😊 Dieser süße Ort war einst ein Zentrum des Goldrausches! Wir fuhren direkt ans Meer und machten ein Bild mit dem Ortsnamen. Dieser wurde irgendwann von Jemandem aus Treibholz dort aufgestellt. Sehr schöne Idee! Anschließend fuhren wir eine halbe Stunde ins Landesinnere, um zu „Hokitika Gorge“ zu gelangen. Das Highlight war eine Hängebrücke, die über einer Schlucht mit türkisblauem Wasser gespannt wurde. Man lief einen 20-minütigen Weg durch ein kleines Wäldchen mit viel Busch und gelangte direkt auf die Brücke. Leider waren hier so viele Touristen, wie wir sie in den letzten 3 Wochen noch nirgends getroffen hatten. Hier tummelten sich ca. 10 Leute, das waren wir gar nicht gewohnt. Aber hey, wir waren hier auch an einem Touristen Hot Spot😊 Dabei würde die Saison erst in 2 Wochen starten. Wir bewunderten das Wasser, stellten aber fest, dass wir ein paar Stunden zu früh da waren: die Berge warfen noch Schatten, somit war nur ein Teil des Wassers türkis. Aber man konnte ja nicht alles haben. Dies atemberaubende Blau des Wassers war übrigens der Erfolg harter Arbeit der Berge. Während sich die Gletscher bewegten wurden die Felsen zu feinem weißem Pulver gemahlen und dies Pulver im Wasser kreierte die intensive blaue Farbe. Wir liefen zurück zum Auto und fuhren zum eigentlichen Ziel und Heimat der nächsten 4 Tage, dem „Franz Josef Glacier“. Dieser Gletscher war 10 Kilometer lang und Teil der neuseeländischen Alpen, er entstand, wie auch sein südlicher Nachbar „Fox Glacier“, durch zwei Kontinentalplatten, die an der Westküste aufeinandertrafen und somit sehr hohes Bergmassiv formten. Mit nur ca. 400 Metern Höhe gehörten beide Gletscher zu den Niedrigsten mit mittlerer Breite. Es fing auf einmal an zu regnen Ich holte in der Touristeninformation ein paar Infos bezüglich Wanderungen, da hörte es schon fast wieder auf. Um 14 Uhr checkten wir in unser Motel ein und erhielten tatsächlich mal ein Upgrade😊 immerhin nun 5 Quadratmeter mehr😊 Wir legten alle Sachen ab, es war trocken draußen und machten direkt noch einen Abschluss-Spaziergang nach der Autofahrt. Direkt hinter unserem Motel ging es zum „Tatare Tunnels Walk“. Wir liefen 40 Minuten durch einen Regenwald auf einem Kies- und Steinweg und kamen schließlich zu besagtem Tunnel. Dieser wurde im Jahr 1897 von Arbeitern 457 Meter durch das Gebirge gegraben, um Wasser vom Fluss zur Goldwaschung hinauf zu pumpen. Dank 3-Schicht dauerte dieser Vorgang „nur“ 1 Jahr😉 Der Tunnel war 11 Jahre in Betrieb, dann ging die Firma pleite. Nun gab es für Besucher die Möglichkeit, durch diesen Tunnel bis ans Ende zu laufen, allerdings befand sich immer noch Wasser darin. Über ein paar Steine gelangten wir ca. 20 Meter in den Tunnel, dann mussten wir aufgeben, wir wollten ja keine nassen Füße riskieren. Es wurde aber auch echt bisschen spooky, nur mit einer Stirnlampe reichte das Licht nicht weit, und vor einem die Dunkelheit mit dem Nichts... Und es wurde klamm und kalt. Also ein paar Bilder gemacht und den Rückweg angetreten. Wir liefen gemütlich heim, die Sonne hatte mittlerweile die Wolken vertrieben und der Regenwald kam so schön zur Geltung. Ich war ja noch nie in einem Regenwald! Die gesamte Westküste der Südinsel war von dichtem Regenwald bewachsen. An keinem anderen Ort der Erde reichten die Gletscher so nahe an den Regenwald heran wie in Neuseeland. Wahnsinn oder? 😉 Um 17.30 Uhr waren wir zurück, machten uns ein Abendessen, saßen am PC und auf einmal war der Abend vorbei In diesem Sinne, gute Nacht beeindruckende Gletscher und wundervolles Neuseeland!