Gelaufene Kilometer: leider nicht der Rede wert ☹
Wir kamen gemütlich in den Tag 73, der so besonders werden sollte. Wir hatten für 10 Uhr eine Walbeobachtungstour gebucht *Vorfreude*. Wir waren mit dem Frühstück sparsam, wer wusste schon, wie man den Seegang vertragen würde. Leider regnete es und laut Wetter App sollte sich dies auch nicht ändern. Positiv gestimmt fuhren wir um viertel vor Zehn zur Zentrale und wurden leider enttäuscht: der Kapitän hatte alle Touren des Tages abgesagt, das regnerische Wetter, vor allem der Wind, waren zu stürmisch und unberechenbar. Nun gab es zwei Möglichkeiten, entweder umbuchen auf den nächsten Tag, oder Geld zurück. Durch unseren Zeitplan gab es nur die Option, der Gelderstattung. Sollte wohl nicht so sein, dass wir einen Pottwal sehen würden ☹ Sehr schade, aber hier machte das Wetter die Musik! So war es eben. Wir fuhren in den nächsten Supermarkt, um wenigstens etwas Bewegung zu bekommen, schlenderten so langsam wie noch nie durch die Gänge und kauften natürlich viel zu viel ein, vielleicht eine Art Ersatzbefriedigung? Um 11.30 Uhr waren wir im Motel, so verlief der restliche Tag mit der Planung für Australien. Wir kamen nicht wirklich voran, also buchten wir einfach in Neuseeland noch ein paar Unterkünfte. Wie schon erwähnt, man wurde irgendwie nie richtig fertig. Nebenher gab es ein Abendessen aus der Dose und so endete der Tag wenig spektakulär.
Gefahrene Kilometer: 335 gelaufene Kilometer: 2,4
Wir schliefen bis 7 Uhr und starteten langsam in Tag 74. Heute lag wieder mal eine längere Strecke vor uns, von der Ostküste an die Westküste. Hierzu waren 4 Stunden Fahrt geplant, allerdings konnten wir erst ab 17 Uhr in das Airbnb einchecken, also genug Zeit, um unterwegs auch einfach mal anzuhalten zu können. Die Wolken hingen weiter tief in den Bergen, aber es hatte aufgehört zu regnen. Wir dachten noch einmal an alle Wale da draußen, denen wir gerne einmal gewunken hätten, dann checkten wir aus und machten uns auf den Weg. Wir fuhren landeinwärts, durch die grüne Landschaft und die ersten 30 Kilometer mitten im Nirgendwo waren hin und wieder Baustellen😉 Das war so kurios, man war im hügeligen, braun-grünen Nirwana und auf einmal tauchten rote Schilder auf, die die Geschwindigkeit drosselten oder sogar Ampeln, die einen zum Anhalten zwangen. Wir hielten in einem Dorf, dass neben einem Supermarkt, einem Spielplatz, einer Autowerkstatt auch eine Tankstelle hatte. Naja, eher gesagt, zwei Zapfsäulen: eine mit Diesel, die andere mit Benzin und eine Säule zum Bezahlen. Das war´s, aber das hatten wir in der Zwischenzeit ja gelernt, erst zahlen, dann zapfen😊 Wir fuhren weiter durch die bewölkte Gegend und so verging die Zeit. Die Landschaft veränderte sich dahingehend, dass es viele kieselige Flussbetten und Wälder zwischen den Bergen gab. Auch sahen wir nun immer wieder Herden von Rehen und/oder Hirschen auf Weiden stehen. Das war neben Kühen und Schafen eine schöne Abwechslung fürs Auge. Wenn das Radio schon keinen Empfang mehr aufweisen konnte, brauchte man wenigstens was zum Glotzen😉 Wir hielten spontan irgendwo an, als ein Schild einen Lookout, bzw. einen Fotopunkt anzeigte. „Maruia“, das war eine Buchen-Hochburg (die Bäume😉), wie wir auf einem Informationsschild erfuhren. Es war wohl sehr untypisch, dass so viele Buchenarten an einem Gebiet vorkamen. Hier spazierten wir eine halbe Stunde durch die gelb/rot/grün/braune Landschaft und bewunderten die 5 verschiedenen Buchen. Fürs Protokoll: Schwarzbuche, Silberbuche, Hartbuche, Rotbuche und Bergbuche. Nicht, dass ich diese hätte unterscheiden können, aber es sah wirklich sehr schön aus 😊Wir fuhren weiter bis mir ein Schild mit dem Wort „Swingbridge“ ins Auge stach. Bei der nächsten Gelegenheit (das konnte hier dauern), drehten wir um und fuhren zurück. Rechts abgebogen auf einen Kiesweg gelangten wir durch einen Wald ins Nichts „Blacks Point“ und dann tatsächlich vor uns: eine Hängebrücke. Wahnsinn! Natürlich mit einem Warnschild versehen, dass maximal 5 Leute gleichzeitig auf die Brücke durften, sehr geiles Schild 😊 Die war so irre und natürlich super wacklig😉 Einmal drüber spaziert und weiter ging es. Langsam aber merklich zog es zu und aus Niesel wurde Regen☹ Aber das Radio war zurück, somit verging die letzte halbe Stunde wie im Flug! Wir machten einen kurzen Abstecher nach Greymouth ans Meer und staunten nicht schlecht, wie wild die Wellen hier das Land küssten😊 Das war dann also die Westküste, allerdings weiterhin sehr bewölkt, wir würden auf morgen warten müssen, wie es hier wirklich aussah😊 Es ging 10 Minuten zurück nach Dobson, hier war unser Airbnb. Wir folgten der Beschreibung, fuhren einen kleinen Weg in Richtung Wald, sahen ein Haus, den Parkplatz und waren da. Der Besitzer empfing uns, führte uns um sein Haus herum und wir wurden sofort von zwei Schafen angeblögt 😊 Sehr sehr geil! Wir hatten eine kleine Hütte, mit Schafen, Ziegen und Hühnern neben uns und fühlten uns irgendwie sofort heimelig. Wie schön Natur sein konnte wurde hier zum Ausdruck gebracht. Und gekrönt wurde alles noch von einem selbstgebackenen Brot 😊 Wir setzten uns an den Computer, machten die Planung für den nächsten Tag und gingen früh ins Bett. Gute Nacht, du wunderschöne Idylle Neuseelands.