Kilometer auf See: 102,1, gefahrene Kilometer: 158, gelaufene Kilometer: 8,5
5 Uhr: Aufstehen ☹ Check-in für die Fähre war um 7 Uhr, 8 war geplante Abfahrt! Also hieß es mal wieder beeilen, ein schnelles Frühstück, Proviant für die Fahrt schmieren, das Auto beladen und um 6.30 Uhr los. Zur Fähre waren es nur 10 Minuten Fahrt, dann Anmelden am Schalter und Warten in Linie 1. Ich wurde bereits vorab informiert, dass wir ca. 15 Minuten Verspätung hatten, aber dabei blieb es leider nicht. Mit 1 Stunde Verspätung ging es an Tag 72 Richtung Südinsel ☹ Die 3.30 stündige Fahrt verlief ganz gut, zu Anfang etwas wackelig. Mich störte das nicht weiter, ich konnte lesen, Roman surfte im Internet, musste dann aber abbrechen, weil es ihm komisch wurde, wenn er weiter auf das Handy sah 😉 Die letzte Stunde Fahrt verbrachten wir auf Deck und verfolgten somit die Fahrt durch die Fjorde und das Anlegemanöver in Picton. Endlich angekommen fuhren wir durch Picton und Blenheim (zwei größere Städte), dann folgte erstmal ein großes Aha. Wir hatten von fast jedem gehört, dass die Südinsel viel schöner als die Nordinsel sei. Hm, bis jetzt sahen wir nur abgeholzte Hügel und massenweise Rebstöcke für den Weinanbau. So grün war es bis jetzt auch nicht. Aber klar, wir gaben der Insel natürlich noch etwas Zeit, um uns von der ganzen Schönheit zu überzeugen. Wir hatten 2 Stunden Fahrt vor uns, die uns nach „Kaikoura“ brachte. Dieser Ort war deshalb ausgewählt, weil wir eine Wal-Tour gebucht hatten. Rund 80% der weltweiten Wal- und Delfinarten wanderten an dieser Küste entlang. Auch war er bekannt für seine Tiervielfalt und Artenreichtum an Seevögeln. Wir kamen relativ gut voran und erkannten den 1. Teil der Schönheit: es gab viele Berge hier im Süden. Teilweise sogar mit Schnee bedeckt und das gegenüber der Küste, das war schon ein besonderer Anblick. Die Freude wurde leider getrübt von Baustellen! Das waren noch die Überreste eines Erdbebens vom 12.11.2016. Eine Baustelle jagte die nächste: Straßenschäden und Erdrutsche mussten weiterhin beseitigt werden. Was für uns bedeutete: mal 30 km/h, dann 50 km/h und zeitweise sogar Stillstand. Somit verloren wir hier nochmals eine halbe Stunde, bevor wir endlich nach 15 Uhr im Motel in Kaikoura ankamen. Wir schmissen kurz unsere Sachen ins Zimmer und machten uns sofort wieder auf den Weg. Hier gab es ganze Seelöwen- und Robbenkolonien, die wollten wir natürlich sehen. Wir fuhren mit dem Auto ca. 10 Minuten, hielten auf einem Parkplatz und schon lag das erste Tier schlafend direkt auf einem Fußgänger-Steg😊 Wir machten einen 2-stündigen Spaziergang, erst zu einem Lookout und dann über einen Bergkamm zu einer Bucht, die man von oben überschauen konnte. Glücklicherweise ging ein Weg bis runter an den Strand und so konnten wir am Wasser zurücklaufen. Hier lagen immer wieder die Robben und Seelöwen rum, leider auch einige tote Tiere☹ Und dazwischen Möwen mit ihrem Nachwuchs. Die konnten ganz schön laut sein, wenn man sich näherte 😊 Kurzum, es war ein grandioser Spaziergang, die Tiere und das Meer vor einem, die Berge mit schneebedeckten Spitzen gegenüber. Ein sehr gigantischer Anblick, wir hatten relativ schnell erfasst, was hier die Schönheit der Südinsel ausmachte. Langsam aber sicher melde sich unser Magen und wir machten uns auf den mittlerweile täglichen Weg: die Nahrungssuche. Kaikoura war nicht wirklich groß und die Hauptstraße bestand aus Klamotten- und Essensläden. Es dauerte nicht lange und wir entschieden uns für Fish & Chips, ein Gericht, das in Neuseeland sehr häufig angeboten wurde. Leider waren das meistens kleinere Buden und das Sitzen zum Essen war nicht wirklich angenehm, weil: es war immer kalt. Hier standen die Türen oft offen ☹ Unser Essen war super lecker, zufrieden gesättigt ging es zurück ins Motel, es war mittlerweile 19 Uhr vorbei. Noch ein paar Sachen erledigt und dann rief schon das Bett. Überraschung: wieder mal eine Heizdecke! Juhu! In diesem Sinne: Gute Nacht, spät, aber immerhin erkannte Schönheit der Südinsel 😊