Tag 68 Mount Taranaki

Gelaufene Kilometer: 6,8

 

Was? Schon 6.30 Uhr? Ich wollte so gerne liegenbleiben, Roman hatte den Wecker gar nicht gehört… Ging aber nicht, der nächste Berg rief 😊 Tag 68 gehörte „Mount Taranaki“. Dies war ein Stratovulkan, auch Schichtvulkan genannt, mit einer Höhe von 2.518 Metern. Diese Vulkane erkannte man an relativ steilen, spitzförmigen Formen. Hier wollten wir heute ein bisschen wandern gehen. Also keine Müdigkeit vortäuschen, Zwiebellook an und los ging es. Nach 30 Minuten Fahrt, an der Hauptstraße abgebogen, ging es erstmal 7 Kilometer nur bergauf, hier wurde sicherlich mal der Weg quer durch „Ur“Wald gefräst. Die Bäume suchten sich ihren Weg schon wieder über unseren Köpfen! Sensationell. 8.20 Uhr waren wir auf dem Parkplatz, der auf einer Höhe von 940 Metern über normal Null befand. Die Wolken wurden schon dichter und versperrten die Sicht auf diesen schönen Berg. Es gab einen Weg, der bis auf die Spitze führte, dieser dauerte 8-10 Stunden und wie vielleicht schon vermutet wurde: genau, im Winter natürlich nicht 😉 Deshalb hatten wir uns vorgenommen, soweit zu gehen, wie wir es schafften, bzw. wir durften. Leider hatte ich heute Anfangsschwierigkeiten Es ging sofort schon sehr steil los und ich dachte manchmal, ich komme nicht weiter, geschweige denn hoch. Gefühlsmäßig zog mich mein Rucksack, bepackt mit unserem Essens-Vorrat, immer wieder nach hinten… Aber aufgeben gab es nicht, also immer weiter, Schritt für Schritt. Nach ca. 1 Stunde hatten wir es soweit geschafft, wie es für die Jahreszeit machbar war. Wir waren auf 1.240 Meter über Null angekommen! 300 Höhenmeter geschafft! Ein Schild bewahrte uns vor weiterem 😊 Hier machten wir eine kurze Pause und schauten den Wolken dabei zu, wie sie langsam, aber sicher, alles im Grau verschwinden ließen. Das bedeutete auch für uns, den Rückweg anzutreten, es begann zu nieseln. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke erschien ein Schild und zeigte an, dass es über den „Ngatoro Loop Track“ auch zum Parkplatz zurück ging. Gelesen, getan, wir bogen in den Busch ab. Das war tatsächlich die richtige Entscheidung, mal wieder ein Abendteuer! Man lief quer durch einen dichten Wald, die Bäume waren verdreht und mit Moos bedeckt, ein enger, kleiner Weg, der nur aus Mulch und Baumwurzeln bestand, führte kreuz und quer, mal auf, mal ab, durch den Berg. Zum Glück ging es hier viel abwärts, denn nochmal eine Stunde nur bergauf hätten meine Beine nicht mehr mitgemacht bzw. verkraftet. Nach insgesamt 3 Stunden Wanderung kamen wir am Parkplatz an und mussten erstmal am Auto frühstücken. Dafür war morgens keine Zeit 😉 Wir waren wirklich stolz es geschafft zu haben und das Beste war, da es zu regnen anfing, wurde uns wieder mal bestätigt: früh aufstehen lohnt sich! Weil der Regen stärker wurde entschieden wir uns, in die Unterkunft zu fahren, und alles auf Vordermann zu bringen, was wir noch offen hatten. So ein unfreiwilliger Mittag zu Hause war auch mal nicht schlecht. Wir verließen unser Heim nur abends kurz, um den Hunger zu stillen. Es regnete komplett durch, aber das war auch mal gut so, so hatten wir kein schlechtes Gewissen, einfach mal weiter daheim zu sein 😊 Gute Nacht an alle Gebirge, morgen geht es weiter in flachere Ebenen.