Tag 63 Maori Dorf und Redwoods

Gelaufene Kilometer: 13,9

 

Es war tatsächlich Sonntag, also langsam wurde einem bewusst, dass wir schon sehr lange weg waren. Komplette 9 Wochen nämlich und somit 63 Tage. Und dass dies Abenteuer schneller voranschritt, als man sich vorstellen konnte. Die Vorhersage für heute war:  14 Grad und bewölkt, so ließen wir uns das gefallen😊 Wir starteten um 9 Uhr und da Rotorua für seine Maori-Kultur bekannt war, besuchten wir „Whakarewarewa“😊 Diese Maori-Gemeinde liegt auf einem Geothermalfeld und beherbergt das größte Geysir-Feld Neuseelands. Das Gebiet besteht aus ca. 500 Austrittsöffnungen, die meisten davon sind Thermalquellen oder Schlammtöpfe und mindestens 65 Geysire, hiervon sind 7 aktiv. Nachdem wir den Eintrittspreis von knapp 55 Euro für beide bezahlt hatten, bekamen wir eine Karte vom kompletten Gelände und konnten so alles erkunden. Am Meisten interessierten uns die Geysire, also liefen wir direkt an den östlichen Zipfel des Dorfes. Der „Pohutu-Geysir“, der Bekannteste dieses Gebietes, brach etwa stündlich aus und schleuderte das Wasser bis zu 30 Meter hoch. Der „Prince of Wales Feathers-Geysir“ war der nächste Nachbar des Pohutu und brach laut Unterlagen mit ca. 7 Metern stets vor diesem aus. So genau konnten wir dies leider nicht erkennen, das Wichtigste in diesem Augenblick war, dass wir dieses Spektakel tatsächlich sehen durften 😊 Schon einzigartig, was die Natur so zu bieten hat. Anschließend liefen wir einmal den vorgegebenen Wanderweg und durch die Gemeinde und waren wieder einmal tief beeindruckt: da lebten die Leute in diesem wirklich krassen Gebiet, und wir stolpern quasi fast durch ihre Vorgärten bzw. über den Friedhof. Da der Boden wegen seiner Temperatur nicht für Bestattungen geeignet ist, werden die Toten oberirdisch in gemauerten Grabmalen beigesetzt Aber so wurde es angeboten, dafür bezahlte man schließlich auch Geld. Ein weiteres Highlight war eine 30-minütige Vorstellung von 3 Maori Damen und 3 Maori Herren. Nach einer kurzen Ansprache und „Kia Ora“ (Willkommen) wurden zwei Tänze aufgeführt, sogenannte Haka. Der Erste war ein Begrüßungstanz, der Zweite eine Art Kriegstanz, der zur Einschüchterung der Gegner dienen sollte. Hier wurden Hände, Arme, Beine, Füße, Stimme, Augen, Zunge und der Körper als Ganzes zur Hilfe genommen. Also bei dem Kriegstanz wurde mir schon anders, das hätte ich den Maori sofort abgenommen und ich wäre im Falle eines Versuches meinerseits, diese zu überfallen, sofort wieder abgedampft 😉 Zum Schluss durften alle Besucher noch mittanzen, ein Bild machen und wurden verabschiedet. Auf dem Weg zum Ausgang kauften wir noch einen Maiskolben, der in einer heißen Quelle vor der Türe des Cafés gekocht worden war. Sehr lecker 😊 Danach entschieden wir uns, einen Stopp daheim einzulegen, um uns kurz aufzuwärmen. 14 Grad mit Wind waren leider nicht so angenehm, aber sowieso hatten wir das Gefühl, nicht ganz normal zu sein Der Neuseeländer trug vorzugsweise T-Shirt und kurze Hosen, und falls mal eine lange Hose, dann bitte Flip Flops, offene Schuhe oder auch gerne barfuß. Die Leute hier schienen ein komplett anderes Wärmegefühl zu haben als wir 😉 Aber egal, hatte ich bereits erwähnt, dass wir uns gestern Hausschuhe gekauft haben? Und eine Mütze für Roman? Was solls, für uns war hier nun mal Frühling 😊 Wir fuhren dann in den „Redwoods“, wir wollten nochmal diese Bäume sehen und verbanden dies mit einer 2-stündingen Wanderung. Also Natur ist schon wirklich beeindruckend und einzigartig. Hier stellten wir fest, dass wir zeitweise so ähnliche Landschaften und Natur bei uns vor der Haustüre hatten… Natürlich nicht so exotisch wie hier, aber sicherlich genauso schön. Ihr Daheimgebliebenen: ab vor die Türe und eine Runde für uns mitgewandert… Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so Nah. In diesem Sinne: eine Gute Nacht an alle da draußen, die dies hier lesen!