Tag 60 Wandern "Fletcher Bay"

Gefahrene Kilometer: 210, Gelaufene Kilometer: 8,4

 

Wir hatten eine kurze Nacht… 4.30 Uhr klingelte der Wecker, wir kamen nur langsam in die Gänge. Half alles nichts, Großes lag vor uns: 2.5 Stunden Fahrt in den Norden um eine 7-stündige Wanderung zu machen. Also im Morgen-Spurt alles erledigt, um kurz vor 6 Uhr saßen wir im Auto. Durch die Nacht ging es los, der Mond leuchtete den Weg. Um 6.35 Uhr setzt die Dämmerung ein, ab da wurde alles einfacher. Wir fuhren wieder quer durchs Land und die Strecke wurde gefühlt immer länger. Also eins muss man schon sagen: wir sind in Deutschland schon verwöhnt, was das Autofahren betrifft. Super Straßen, Autobahnen, Geschwindigkeiten und Strecken, die einschätzbar sind. Das war im Ausland leider nicht der Fall. Auch in Kanada hatten wir dies Problem: man fuhr nicht so schnell wie Google sagte oder man dachte. So brauchten wir tatsächlich an diesem Morgen für 90 Kilometer 2.5 Stunden. Und wir waren alleine!! auf den Straßen. Ok, Wege 😉 und durch Wälder, Gebirge oder direkt am Meer entlang.. dazu uneinsichtige Kurven, einspurige Straßen, Brücken, die nur einspurig befahrbar waren oder Baustellen kurz vor dem Abgrund.. Kurz gesagt: mal wieder ein Abendteuer. Gegen 8.20 Uhr erreichten wir Fletcher Bay. Alles ausgestorben, keine Menschenseele (obwohl ein Campingplatz ausgeschildert war), dafür viel Grün und das Meer. In diesem Moment hörte es auf zu regnen und wir konnten direkt los. Wir entschieden uns allerdings gegen die 7 Stunden Tour, 3 Stunden sollten reichen. Man durfte auch das Wetter nicht überstrapazieren 😉 Dann ging es los: eine Holztreppe war der Eingang über einen Zaun und wir liefen quer über eine Schaf- und Kuhweide. Durch den Regen war der Untergrund aufgeweicht und teilweise sehr wässrig. Auch schaute man irgendwann nicht mehr auf die Köttel, die überall rumlagen 😉 Der Anblick dieser Natur ließ uns alles vergessen. So gingen wir den Weg entlang, mal auf, mal ab, mal durch kleine Waldgebiete, mal über Matsch und irgendwann ging es nur noch bergab. Hin und wieder kam sogar die Sonne raus. Und auf einmal lag sie vor uns: die Poley Bay. Ganz versteckt, bisschen geheimnisvoll, Kieselstrand und gefühlt nur 100 Meter breit. Wir machten eine kurze Pause zum Stärken. Anschließend hieß es: Energie sammeln für den Rückweg. Die Strecke zurück war leichter zu bewältigen, da der Untergrund nun trockener war. Um 11.30 Uhr erreichten wir wieder das Auto, beseelt von diesen Anblicken und dem Glück mit dem Wetter. Wir putzen die Schuhe im Meer, dass mit seinem schwarzen Sand einen tollen Kontrast in das Bild zauberte. Dann machten wir uns auf den Heimweg. Hier ging es irgendwann nicht weiter, weil der Weg von Kühen versperrt war. Diese hatten ihre Kälber dabei und die Kleinen sind planlos rumgelaufen, also blieb die Kuh-Mama immer wieder stehen und rief das Kälbchen, bis es endlich bei ihr war. Dieses Spektakel dauerte ca. 15 Minuten, erst dann gaben die Tiere den Weg für uns frei 😊 Es hatte mittlerweile angefangen mit Regnen, das machte die Fahrt noch ein bisschen anstrengender. Roman wurde müde und so entschlossen wir, im Ort „Coromandel“ einen Stopp einzulegen und die bekannten Fish & Chips zu probieren. Wir fanden auch direkt einen Laden und müssen sagen: Lecker lecker! Danach verlief die Heimfahrt wie im Fluge und um 15 Uhr waren wir zurück in der Unterkunft. Dann hieß es, Bilder sortieren, Fotobuch vorbereiten, Blog schreiben, Instagram updaten und einfach auch mal ein bisschen rumhängen 😊 Nachdem wir so früh wach waren, rief das Bett bereits um 21 Uhr. Gute Nacht.