Gelaufene Kilometer: 10,1
Gemütlich ließen wir diesen Samstag, unseren Tag 41, angehen. Wir lagen lange im Bett, frühstückten und machten uns gegen 10 Uhr auf den Weg. Unser heutiges Ziel war der „Koko Head Trail“. Koko Head ist ein Tuffsteinkegel, hat eine komplette Höhe von 368 Metern und früher war auf der Spitze ein Bunker. Die Eisenbahnstraße (jetzt unser Wanderweg) wurde früher genutzt, um Personal, Nahrung und Getränke hinauf zu transportieren. Ich hatte vorab gelesen, dass man über 1.048 Stufen 155 Höhenmeter erklimmt und dann eine gigantische Aussicht über die Gegend hat. Es hieß es noch, man sollte genügend Wasser mitnehmen und Wanderschuhe wurden auch empfohlen. Ich war also vorbereitet, Roman reichten seine Turnschuhe. Mit einem neuen Daypass fuhren wir mit dem Bus 22 eine Stunde lang in östliche Richtung, stiegen aus, mussten noch ca. 500 Meter Querfeld ein und da lag sie vor uns: die Strecke. Ich konnte meinen Augen nicht glauben! DA soll ich HOCH? Über diese alten, teilweise kaputten Eisenbahnschienen aus Holz, mit unmöglichen Abständen und so steil? Wieviel waren es nochmal? 1.048?! Ja, dafür waren wir hier! Gut, los ging´s. Schon nach 10 Minuten dachte ich, das gibt’s doch nicht. Warum tue ich mir das nur an? Weitere 10 Minuten später war es zum Umdrehen zu spät (kam auch nicht in die Tüte), also Schweiß wegputzen, einen Schluck trinken und weiter ging’s. Das einzig Tröstende in diesem Moment war die Gewissheit, dass man diesen Quatsch ja nicht alleine machte. Es waren einige Leute mit uns auf dem Weg nach oben, aber natürlich auch wieder runter. Es erschwerte den Aufstieg ungemein, dass die alten Holzstufen teilweise kaputt waren und unterschiedliche Abstände hatten. Somit konnte man keinen richtigen Geh-Rhythmus finden. Bei ca. der Hälfte der Strecke kam man noch über eine Art Brücke. Hier verschwand der Boden unter den Eisenbahnschwellen, das war komisch und verursachte ein mulmiges Gefühl. Wir mussten öfters Pause machen und als ich schon dachte, gleich kann ich meine Lunge ausspucken, kam der letzte, aber auch steilste Abschnitt. Nochmal die letzten Reserven mobilisiert und dann war es geschafft! Der Weg hörte einfach auf. Leicht enttäuscht dachte ich, das ist jetzt nicht Euer Ernst!!! Aber wir mussten noch ca. 100 Meter weiter hoch, dann wurden wir entschädigt: ein grandioser Ausblick auf Hanauma Bay und strahlend blaues Wasser! Leider war es bewölkt, aber auch das hatte seine Vorteile. Wir sind immerhin nicht beim 1-stündigen Aufstieg verbrannt. Oben ruhten wir uns aus und machten gefühlt 300 Bilder, ok, vielleicht auch nur 200 😊 Das Glücksgefühl, es geschafft zu haben, hätte nicht größer sein können. Nach ca. 30 Minuten machten wir uns auf den Rückweg. Mittlerweile hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne brannte auf uns herunter. Der Weg zurück ging natürlich schneller aber auch hier musste man wieder höllisch aufpassen, wo man hintrat, damit man nicht ausrutschte oder hinfiel. Ich war mit meinen Wanderschuhen bestens ausgerüstet, aber auch Roman hatte alles mit Turnschuhen problemlos geschafft. Nachdem wir unten waren: der Blick zurück! Und die Erkenntnis: das haben wir gerade geschafft! Einfach nur ein tolles Gefühl und natürlich auch ein bisschen Stolz 😊Per Bus, der auf 15 Grad runtergekühlt war, ging es wieder nach Hause. War ich froh, als ich aussteigen und mich somit auf dem kurzen Heimweg aufwärmen konnte. Daheim war das Ziel natürlich: der Pool. Das tat wirklich gut und damit wurde dieser anstrengende Tag gebührend abgeschlossen. Um 19 Uhr sind wir noch mit unserem neuen Bekannten Steffen, der seinen letzten Abend hatte, Ramen in einer japanischen Foodmall essen gegangen. Honolulu hat wirklich ein breites Angebot an japanischem Essen. Zum Abschluss genehmigten wir uns noch einen Drink am Strand und um 22 Uhr fielen uns erschöpft die Augen zu. Gute Nacht Honolulu, du holst wirklich alles aus uns raus 😊