Tag 34 Süden Hawaii

Gefahrene Kilometer: 250, gelaufene Kilometer: 5,0

 

Samstag, Wochenende 😉 Tag 34 weckte uns bewölkt. Egal, der Plan stand: Volcano National Park. Ein schneller Kaffee, in die Klamotten geschmissen und ab Richtung Westen auf den Highway 11. Für die 40 Kilometer benötigte man ca. 50 Minuten. Leicht beunruhigt wegen des Temperatursturzes auf ca. 17 Grad kamen wir im Park an und zahlten 25 USD Eintritt. Die Karte ist eine Woche gültig. Unser erster Stopp waren die Steam Vents. Hier kam die heiße Luft direkt aus der Erde, das war schon krass anzusehen und auch zu spüren. Wir hatten uns natürlich direkt reingestellt und zack waren die Brillen beschlagen und wir wankten kurz, lach. Nach ca. 150 Metern kam man am Krater des Vulkanes „Kilauea“ an. Dieser Vulkan ist einer der Aktivsten weltweit, der letzte Ausbruch war im Mai 2018. Deshalb war hier viel gesperrt, der Vulkan wird noch seismologisch überwacht. Man steht quasi vor einem erstarrten „Kessel“, in dessen Boden sich bis Mai letzten Jahres noch ein aktiver Lava-See befand. Dieser ist aber schon erloschen. Leider pfiff hier ein Wind und es war sehr kalt. Wir waren natürlich nicht darauf vorbereitet, 1.217 Meter über dem Meeresspiegel zu sein. 17 Grad mit Wind war einfach nichts für uns, schon gar nicht in Shorts und T-Shirt. Also Planänderung, wir verließen den Park. Aber was nun? Ein Blick auf die Karte und wir wussten, da wollten wir hin. Strand!! „Punalu´u Black Sand Beach“. Der Strand ist bekannt für seinen schwarzen Sand und seine Schildkröten. Dieser palmengesäumte malerische Strand ist ideal zum Ausruhen und einfach nur glotzen. Da die Strömung sehr stark war, wird Schwimmen hier nicht empfohlen. Trotzdem gab es einen Rettungsschwimmer 😊 Roman wollte übrigens sein erstes Haustier mitnehmen, eine super coole Ente, "Nene" genannt. Hier verbrachten wir ca. 1 Stunde und sahen im Wasser tatsächlich ein paar Schildkröten beim Jagen. Weil es gerade mal 10.30 Uhr war entschieden wir uns, zum südlichsten Punkt Hawaiis und somit auch Amerikas zu fahren: „Ka Lae“. Die Fahrt ging über lange Straßen der aufgeplatzten Erde, neben Geröll, vorbei an unwirklichen Landschaften, von sattem Grün bis nahezu wüstenartiger Prärie, über Stock und Stein, vorbei an riesigen Farmen mit den schönsten Tieren auf der Weide, und das, immer begleitet von Wolken, Sonne, blauem Himmel und irgendwann Hawaii Blues. Man konnte sich gar nicht satt sehen an den Farben, den Bäumen, den vielen verschiedenen bunten Blumen und wie schnell sich in einem Augenblick des Zwinkerns die ganze Himmelsstruktur änderte. Diese Flora und Fauna zu beschreiben ist fast nicht machbar. Das muss man gesehen haben 😉 Ich persönlich hatte das Gefühl, hier ist das Grün etwas Grüner als daheim…  Endlich angekommen am Ende der Zivilisation und der Welt war: die Hölle los… Hier ist das Meer so unendlich und der Mensch doch so nah. Gefühlt wohnten die Einheimischen über das Wochenende hier und chillten und angelten und genossen ihr Leben. Wahnsinn. Trotzdem ein tolles Gefühl, am südlichsten Ende Hawaii´ s zu sein und wenn man ins Meer schaute: nichts. Kein Boot, kein Schiff, kein Land in der Ferne. Das war atemberaubend. Nachdem wir einige Zipfel abgelaufen und natürlich Fotos gemacht hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Immerhin lagen mittlerweile knapp 2 Stunden Fahrt vor uns. Nach ca. 10 Minuten kam man durch den Ort „Naalehu“, dieser nennt sich der südlichste bewohnte Ort USA´ s. Und da wir (Corinna) langsam unterzuckert waren, folgten wir einfach den parkenden Autos und kehrten in einen „Bake Shop“ ein. Die beste Idee des Tages. Wie cool war das denn??!! Man kam in einen kleinen Garten, der Sitzmöglichkeiten bot, die Zwei-Mann-Band musizierte bereits, rechts war eine Art Bäckerei und man konnte die wichtigsten Dinge für einen Nachmittags-Snack kaufen. In unserem Fall war dies ein Kaffee für Roman und für mich natürlich ein großes Eis. Hier machten wir kurz Pause und hatten definitiv den hawaiianischen Flow gefunden. Nach diesem Energie Schub ging es zurück Richtung Hilo, Heimat. Als wir ca. 10 Minuten im Auto waren, sahen wir ein Schild „Whittington Beach Park“. Aaahhh, abbiegen, das ist ein Strand, Roman wollte doch schon seit gestern baden! Und tatsächlich, wie schön idyllisch war dieser Abschnitt von Strand. Roman verschwand ruck zuck, aber auch sehr vorsichtig wegen der schwarzen Lavasteine bzw. Geröllsteine, im Wasser und kühlte sich ab. Aber auch dieser Spaß hatte sein Ende, weil der Heimweg wartete. Ab ins Auto, wir musste noch tanken und einkaufen. Um 19 Uhr ging die Sonne unter, dabei verbrachten wir den Abend gemütlich daheim. Hawaii, wir freuen uns auf die Vulkan-Geschichte morgen.