Tag 26 Fahrt nach Vancouver

Gefahrene Kilometer: 160, gelaufene Kilometer: 5,8

 

Tag 26 willkommen. Wir machten uns gegen 9.00 Uhr auf den Weg Richtung Fähre ab „Swartz Bay“. Es war die Überfahrt zurück aufs Festland und dieser Freitag läutete auch gleichzeitig unser letztes Wochenende in Kanada ein. Durch Glück konnten wir eine Fähre früher nehmen, nämlich die um 11 statt wie reserviert um 12 Uhr. Hier hieß es wieder anstehen, warten und auffahren. Plätze auf der Fähre einnehmen und ab zum Empfangshafen „Tsawwassen“. Wir konnten eine Bank auf dem obersten Deck ergattern, schipperten gen Vancouver bei schönstem Wetter und erreichten nach 1.5 Stunden Land. Hier machten wir uns direkt auf zur „Capilano Suspension Bridge“. Diese erreichten wir um 14.30 Uhr, angestrengte 35 Minuten später als geplant. Es lag wohl am Freitag-Wochenend-Verkehr, bei knapp 700.000 Einwohnern käme das durchaus hin. Und vielleicht auch deshalb, weil wir eine Ausfahrt verpassten und somit durch zentral Vancouver geleitet wurden. War halt so. Atmen nicht vergessen… Auf den letzten Kilometern wurden wir zeitweise von „free-shuttle-busses“ überholt, was bedeutete, zu dieser Brücke gab es eine Gratis-Anreise. Das gab uns zu denken: gab es wohl genug Parkplätze? Als wir endlich die kilometerlange Straße hochgekrochen waren, gab es Parkplätze, abgebogen, Auto abgestellt und natürlich: bitte bezahlen. In Kanada ist es üblich per Karte zu bezahlen aber ohne Quittung. Man gibt einfach sein Kennzeichen am Automaten ein, dann wird der Betrag angezeigt, Karte rein, bezahlt, fertig. Die Leute auf dem Platz überwachen die Parker elektronisch. Dann die nächste Überraschung: die Suspension Bridge mit Park kostete Eintritt. Natürlich, wie konnten wir je von etwas anderem ausgehen. Aber nachdem wir schon mal da waren: rein mit uns. Der Park war wirklich super schön, mit Mammut-Bäumen, vielen Schildern die Dinge erklärten, Höhen-Park-ähnliche Wege und natürlich der Brücke, die der ganze Park seinen Namen verdankt. Die freischwingende Seilbrücke wurde 1889 von 3 Männern erbaut und war die Erste, die über den „Capilano River“ reichte. Sie hat eine Höhe von 70 Metern und eine Länge von 136 Metern, die beim Überqueren sehr wackelig waren. Wir schauten uns alles an, waren aber etwas überfordert von den ganzen Touristen im Park. Ich glaube, es lang noch an der Gemütlichkeit und Einsamkeit der National Parks, die uns das Ankommen in der Zivilisation schwer machten. Von 0 auf 100 in 4 Tagen (Whistler war ja auch schon voll mit Menschen), das war immer noch hart irgendwie. Wir verbrachten 2 Stunden im Park und beschlossen, uns auf den Weg in unser Motel zu machen. Als wir aus dem Park raus waren, kurz Google gecheckt, die Ernüchterung: 39 Minuten Fahrt. Nach der Frage, warum wir so weit draußen gebucht hatten, kam die Entscheidung: wir müssen los, hilft ja nix. So machten wir uns auf den beschwerlichen Weg ins Motel, auch hier hatten wir wieder ein paar Plus-Minuten auf der Uhr. Ok, 30 um genau zu sein. Um 17.30 Uhr endlich das Schild: 2400 Motel! Geparkt, an die Rezeption und eingecheckt. Keine 2 Minuten später die Ernüchterung: diese Schuhschachtel soll für die nächsten 4 Tage unsere Unterkunft sein? Roman und ich sind wahrlich nicht zimperlich, aber 4 Nächte ohne Kühlschrank oder eine Koch-Möglichkeit, geschweige denn genügend Platz für die Koffer: das ging nun wirklich nicht. Von der Bade-Kammer ganz zu schweigen. Nach ca. 5 Minuten hatten wir uns entschieden: Upgrade. Kühlschrank musste sein. Nachdem wir durch das WLan erfahren hatten, dass wir mit den öffentlichen 35 Minuten in die City brauchen, erst recht! Klar, nur eine Frage des Geldes und weitere 10 Minuten später: tolles Zimmer mit Küche und allem, was unser kleines Reise-Herz so benötigte. Es lag zwar zur Hauptstraße, aber irgendwas ist ja immer. Danach checkten wir die Umgebung, besonders Supermärkte, die für unser tägliches Frühstück und Verpflegung eine enorme Rolle spielten. Ernüchterung: 1.6 Kilometer entfernt. Gut, wir hatten ja noch das Auto, also auf und diese Entfernung in 20 Minuten auch geschafft. Eingekauft! Verstand sich von selbst das wir direkt für unseren kompletten Aufenthalt einkauften. So sah dann auch die Rechnung aus. Ende vom Lied: wir waren um 20 Uhr daheim, nervlich leicht angespannt aber vorbereitet für die Tage, die da kommen mochten. Die Uhr zeigte irgendwann 22 Uhr, also ab ins Bett, morgen musste ja das Auto abgegeben werden. Vancouver, momentan zeigst Du dich eher von der angespannten Seite… warten wir auf Morgen! Gute Nacht.