Gefahrene Kilometer: 390, gelaufene Kilometer: 7,2
Guten Morgen Sonntag hieß es um 5 Uhr. Roman wurde zufällig wach und ich somit auch. So startete der Tag, mit Sonnenaufgang am Highway. Tag 21 gehörte wieder dem „Icefield Parkway“. Wir fuhren die ganze Strecke zurück da unser nächster Stopp zur Übernachtung die Stadt Golden war. Um 6 Uhr die Highways in Kanada zu fahren und zu sehen, wie der Tag und die Natur erwachten, war wirklich ein Traum. Wir sahen Hirsche, Hirschkühe mit Ihrem Nachwuchs und einen Bighorn Sheep mit seinen 2 Damen. Gleich um 7.30 Uhr machten wir eine 1.5 Stunden Wanderung durch das „Valley of the five Lakes“. Fünf kleine blau-grüne Seen versteckten sich hier mitten im Wald. Da wir das Bärenspray von der letzten Unterkunft nur geliehen hatten, war es nun eine kleine Herausforderung, locker flockig durch den Wald zu laufen. Man wusste, man befand sich in Bärengebiet aber wusste nicht genau was man machen sollte, wenn man einen Bären sehen sollte. Es gab natürlich im kompletten Park verteilt Info-Schilder, wie man sich verhalten sollte: ruhig bleiben, nicht wegrennen, sanft auf den Bären einreden. Aber das ist einfacher gesagt als getan wäre hier meine Meinung. Nun denn, das Adrenalin hat uns durch die Wege getrieben und nachdem ich 4 Moskito-Stiche bemerkte, rannte ich noch mehr. Die 5 Seen sind natürlich sehr schön, aber durch das Adrenalin schauten wir alles im Schweinsgalopp an. Bilder gemacht und weiter Richtung Auto. Mittlerweile kamen uns vereinzelt Leute entgegen, aber wenn die einem Bären begegnen sollten: nicht unser Problem. Am Auto dann endlich: Sicherheit, verschwitze Klamotten und Bärenhunger! Uff, sowas brauchten wir so schnell nicht wieder 😉 Im Auto bissen wir erstmal als Belohnung ins zweite Frühstücks-Brötchen. Nach nur 15 Minuten stand das nächste Ziel an, die „Athabasca Falls“. Der Athabasca Fluss fällt hier rauschend ein paar Meter tief. Die Wassermassen, die sich hier den Weg nach unten bahnten, waren gewaltig. Ein sehr schönes Spektakel. Und ein paar Meter weiter: unser Bär Nummer 5! Wieder ein Schwarzbär, gemütlich am futtern eines Busches. Hier hielten wir am Straßenrand an, schauten zu, wie er von Busch zu Busch wanderte und fraß. Auf einmal, gechillt wie Bären wohl sind, überquerte er vor unserer Nase einfach so die Straße, um auf der anderen Seite im Wald zu verschwinden. Das werden Erinnerungen für die Zukunft. Wir hatten noch ca. 130 Kilometer vor uns und dann zeigte sich das Wetter von seiner wechselhaften, bzw. ganz schlechten Seite. Es fing von jetzt auf gleich zu regnen an und hörte eine Stunde lang nicht auf. Die Wolken hingen tief in den Tälern und Bergen, kein Blau des Himmels drang durch. Somit verlief der Rest unserer Autofahrt sehr angestrengt. Wir kamen um 14 Uhr in Golden an und konnten direkt einchecken. Mal wieder die Suche nach Essen und anschließend machten wir es uns im Zimmer gemütlich da sich die Welt draußen wieder von der dunklen, regnerischen Seite zeigte. Aber ein bisschen Ausruhen nach den letzten Tagen mit so vielen Kilometern war auch überhaupt nicht schlimm.