Tag 19 Fahrt Icefield Parkway Teil 1

Gefahrene Kilometer: 378,  gelaufene Kilometer: 8,5

 

Tag 19 begann wieder heftig: 4.30 Uhr hieß es aufstehen, 5.15 Uhr los zum „Lake Moraine“. Da wir gestern bereits das Auto beladen hatten, ging es recht schnell mit Auschecken. Auf dem Weg sahen wir endlich unseren ersten Bären! Jaaa, ein Grizzly stand am Rand des Waldes und hat gefressen. Nachdem ich den Bären erblickte schrie ich: ein Bär, ein Bär! Roman stoppte geistesgegenwärtig und fuhr rückwärts an die Bärenstelle. War ja kein Problem, außer uns war niemand auf weiter Flur unterwegs. Der Bär lief gemütlich und gab uns somit die Möglichkeit, Bilder und ein Video zu machen. Ntürlich vom Auto aus. Sehr beeindruckend, so ein schönes Tier so nah zu sehen. Dann ging es weiter zum See und hier waren die Ranger schon in den Vorbereitungen, die Straße zu sperren. Als nach 14 Kilometern der Parkplatz auftauchte, verstanden wir wieso: dieser ist so klein, die müssen irgendwann dicht machen. Und direkt am See: viele viele Menschen. Diese waren mit Decken, Stativen, Kamera´s und Ausrüstung schon da, um den Sonnenaufgang am See zu beobachten. Die Sonne geht momentan um 5.40 Uhr auf aber bis sie über die Berge kommt, ist es meist 6.15 Uhr. Wir machten ein paar Bilder, sind einen ca. 60 Meter Weg hochgelaufen und haben den See von oben bewundert. Auch hier wieder eine tolle türkise Farbe wie Sie nur Bergseen haben können. Da wir noch Einiges an Kilometern vor uns hatten, ging es direkt weiter. Wir nahmen den „Icefiels Parkway“ in Richtung Norden. Diese Art Highway ist mit 233 Kilometern durch Banff und Jasper landschaftlich einer der weltweit schönsten Fahrstrecken. Unser erster Stopp war „Bow Lake“, gefolgt von „Peyto Lake“ and „Bow Summit“. Wunderschöne Bergseen gelegen inmitten von Gletschern und dichten Wäldern. Die Aufstiege sind meist kurz aber Atem(be)raubend 😊 Auf der Weiterfahrt noch eine Überraschung: ein Bär! Diesmal ein Schwarzbär. Gemütlich lief er am Wegesrand und schnupperte vor sich hin. Wir natürlich wieder in die Eisen gestiegen und Bilder gemacht. Ganz gemütlich trabte er über die Straße und war schon wieder im Wald verschwunden. Sprachlos. Weiter ging es kilometerweit geradeaus den Highway entlang, mal auf, mal ab, gemütlich mit 90 km/h, den Blick immer rechts und links nach Tieren Ausschau haltend. Traumhaft, die Berge, die Gletscher, die Wiesen und Seen vor einem, die Sonne tauchte alles in ein wunderschönes Licht. Zeitweise fing es an zu nieseln, aber kurze Zeit danach hörte es wieder auf. Ganz normal hier. Nächster Halt war der „Athabasca Glascier“. Das ist ein Gletscher, der pro Jahr 5 Meter zurückgeht. Man hält auf einem Parkplatz, der an einem Punkt die Jahreszahl 1890 anzeigt. Bis hierhin ging der Gletscher mal. Man läuft ca.30 Minuten über Geröll, Steine und einen kleinen Bach und steht an einer Absperrung am Fuß des Gletschers. Den ganzen Weg über geht ein strammer Wind. An und auf einen Teil des Gletschers durften nur Leute, die eine geführte Tour per Bus gebucht hatten.  Unser nächster Halt führte zu den „Sunwapta Falls“, einer der vielen Wasserfälle im Jasper Nationalpark, die durch hängende Täler entstanden. Ein reißender Strom an Wasser und dass keine 2 Minuten vom Highway entfernt. Bei der Weiterfahrt entdeckte Roman dann einen Hirsch. Zum Glück genau an einem Parkplatz, also raus und Bilder gemacht.  So ein Highway bei 90 km/h und so viel zu sehen nahm mehr Zeit in Anspruch als man ursprünglich glaubte und plante. Denn: uns lief noch ein Braunbär vor die Linse. Das Gute: man darf rechts ranfahren und Bilder machen. Das ist kein Thema. An uns fuhr ein Polizist vorbei, Fenster offen und sagte: Bilder machen, kein Problem, aber im Auto sitzen bleiben. Und keine 50 Meter weiter mussten wir wieder anhalten, weil eine Bergziegen-Herde den ganzen Verkehr blockierte. Mittlerweile waren wir 8 Stunden im Auto und wollten auch langsam ans Ziel kommen, aber bei soviel Tieren… Ein toller Tier-Tag, schwärm 😊 Gegen 16 Uhr kam wir im Hotel an, machten uns direkt auf die Suche nach etwas zu essen und lagen früh im Bett, geplättet von der langen Fahrt und allen Eindrücken. Gute Nacht, Du schöne Tierwelt Kanadas.