Gefahrene Kilometer: 200, gelaufene Kilometer: 8,8
Tag 16 begann hart: 5.35 Uhr summte der Wecker, es war Moving-Day. Duschen, packen, auschecken und das Ganze ohne Frühstück. Der Weg per Bus zum Flughafen mit Umsteigen und Warten betrug ca. 1 Stunde und so waren wir kurz nach 8 Uhr am Schalter des Mietwagenverleihs. Hier dann wieder ein Erlebnis, Erlebnis deshalb, weil dies erst der zweite Mietwagen war, den wir mieteten. Wir hatten natürlich in Deutschland ALLES gebucht, was gebraucht würde; dachten wir. Ging sicherlich schonmal jedem so. Falsch gedacht, wer das Kleingedruckte liest, ist klar im Vorteil. Den 2. Fahrer musste man vor Ort bezahlen, eine zusätzliche Versicherung wurde empfohlen, falls einem ein Tier in den Nationalparks vors Auto läuft (und die Parks sind groß und es gibt bestimmt viele Tiere). Und dann natürlich noch Steuern und Gebühren und zack, wurde das Auto ein bisschen teurer. Ok, eins müssen wir zugeben, das Upgrade auf einen Jeep Cherokee war auf meinem Mist gewachsen 😊 Jetzt aber weiter ans Ziel. Die Fahrt zum Banff Nationalpark verlief ohne Probleme, waren nur ca. 1.5 Stunden. Unterwegs hielten wir für einen Kaffee an und fanden im nächstgrößeren Supermarkt auch etwas für ein spätes Frühstück. Als wir die Stadt Banff und kurz danach die Grenze zum Nationalpark erreicht hatten, staunten wir nicht schlecht, als es vor uns stockte und links von uns ein Schild mit den Preisen für den Eintritt auftauchte. Was? Eintritt in den Park? Das hatten wir nicht auf dem Schirm. Gut, weiterrollen und versuchen, die Zahlen zu entziffern. Vorneweg: Der Eintritt zählt für alle Nationalparks in der Gegend und mehrere standen auf unserem Plan. Weil sich ab 6 Tagen die Jahreskarte lohnt: her damit! Wir hatten uns zu Anfang für eine Autofahrt durch einen kleinen Teil des Parks entschieden und waren doch leicht erstaunt über die vielen Menschen. Aber klar, ganz Kanada hat Ferien, Deutschland und diverse andere Länder auch. Nach einem 1-stündigen Spaziergang um den „Johnson Lake“ und „Lake Minnewanka“ waren wir begeistert von der Natur und dem Umfeld der Gebirge und Seen. Einzig, dass hier Bärenspray verkauft wird, trübte meine Freude. Ich glaube, ich war der einzige Tourist in ganz Banff, der KEINEN Bären sehen wollte. Die Überlegung, ein Bärenspray für ca. 35 Euro zu kaufen, stieg. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Canmore, in unser Airbnb. Hier wohnten wir in einer Einliegerwohnung, also sehr direkt und „hautnah“. Als wir unser Zuhause gefunden hatten, stiegen wir aus und suchten den seitlichen Eingang wie empfohlen. Den hatten wir auch gefunden und als wir die Fliegentür aufmachten um zum Code-Schloss zu kommen, sprangen uns Hunde an. Uns war bekannt, dass die Eigentümer Hunde hatten, aber doch nicht in unserem Bereich. Hilft nix, so eng sind wir nicht mit Vierbeinern, was tun? Die könnten ja weglaufen… Ohne WLan allerdings auch keine Chance, die Vermieterin zu erreichen. Nun gut, ab nach Canmore, den Ort wollten wir uns ja sowieso mal anschauen, warum nicht gleich 😉 Wir hatten uns dann erstmal vor den nächstbesten Laden gestellt, von dem Roman wusste, der hat freies WLan. Und tatsächlich, ich konnte Verbindung herstellen und mein Problem per Handy schildern. Es stellte sich raus, dass die Vermieterin leider noch unterwegs war und 2 Stunden heim brauchen würde. Kein Problem, dann gehen wir noch einkaufen. Die Stullen für die morgige Wanderung schmieren sich ja nicht von selbst. Als wir das alles hinter uns hatten, waren auch schon wieder 1.5 Stunden rum und Runde Nummer 2 des Eincheckens konnte beginnen. Durch Zufall fuhr gerade die Vermieterin vor und wir bezogen gemeinsam unsere neue Bleibe. Es stellte sich raus, dass wir vor dem falschen Eingang standen, wir hätten ums Haus herum, durch die Gartentür und den Hintereingang nutzen müssen. OK, ist auch erst der zweite AirBNB Aufenthalt, wir lernen nicht aus 😊 Super süße Wohnung, sogar mit kleiner Terrasse, Sitzbereichen, Hängematte und natürlich: eigener Grill. Und das allerbeste: ein Bärenspray! Damit wage ich mich ab morgen überall hin, ich bin sicher! Sollen die Bären ruhig kommen 😊Wir waren begeistert, packten aus und mit einem kühlen Getränk testeten wir direkt die Terrassenmöbel und schmiedeten die Wanderpläne für die nächsten Tage. Erschöpfte Gute Nacht schönes Kanada.