Tag 9 Quebec

Tag 9, gelaufene Kilometer 19,7

 

Heute begann Tag 9 mal ganz anders! Aufgewacht um 7.30 Uhr. Da wir einen Tagesausflug zum „Montmorency Fall“ geplant hatten, waren wir also super entspannt. Gemütliches Frühstück um 8 Uhr und um 9 Uhr sind wir los. Man muss dazu sagen: wir hatten gestern Abend erzählt, dass wir dort hinlaufen möchten und ernteten lange Gesichter. Laufen? Hier leiht man sich ein Fahrrad. Aber jeder, der uns kennt, sollte langsam wissen, wir sind nun mal Läufer. Ok, wir sind Läufer, aber bei gefühlten 33 Grad im Schatten, keine Wolke am Himmel, kein richtiger Spazierweg, sondern immer direkt an einem Highway entlang, dass geht auch uns an die Substanz. Wir hatten uns die 11,2 km einfacher vorgestellt. Je länger der Weg, umso dringender die Frage: warum wollten wir kein Fahrrad ausleihen? Antwort: weil wir gerne laufen. Aber das wussten wir ja erst nachher. Nichtsdestotrotz sind wir tatsächlich nach 2.5 Stunden am Ziel angekommen. Und waren erstmal geschockt: ein Parkplatz, viele Autos, Busse und Richtung Eingang viele Menschen. Natürlich macht hier jemand Profit mit Touristen und bringt diese per Gondel direkt hoch zum Wasserfall. Es gibt aber auch einen kostenlosen Fussweg der am Fuß des Wasserfalles vorbeiführt und über eine steile Treppe direkt zur Brücke über den Wasserfall gelangt. Das war vor allem für mich nicht ganz einfach, weil mir Höhe leider etwas ausmacht. Aber was blieb mir übrig, wir wollten mit dem Bus zurück und dazu musste man auf die andere Seite. Alles zurück Laufen war ja ausnahmsweise mal keine Option. Je dichter man dann an den Wasserfall kam, umso mehr spürte man die Gischt. Eine super Erfrischung bei 30 Grad. Es gibt auch die Möglichkeit, per separater Treppe relativ nah an den Wasserfall zu gelangen. Das ist mega spannend und hat aber zur Folge, dass man nass wird. Aber auch das war bei den Temperaturen kein Problem. Roman und ich haben das nacheinander ausprobiert, einer blieb immer bei den Rucksäcken, weil die sind nass nicht tragbar. Das war sehr lustig, die Bilder sind sogar was geworden, trotz Nieselregen auf der Linse. Anschließend haben wir den Aufstieg per Holztreppe begonnen, nach 3 Stunden Fußmarsch keine leichte Sache mehr für die Füße. Aber wenn man dann mal oben ist, belohnt der Ausblick natürlich für alle Strapazen. Schon sehr beeindruckend diese Wassermassen, die sich ihren Weg 83 Meter nach unten bahnen. Und tatsächlich ist dieser Wasserfall 30 Meter höher als die Niagara-Fälle. Und schnell war das Spektakel dann auch schon vorbei, die Brücke ist ca. 60 Meter lang und man erreicht durch einen Park in eine kleine Stadt. Von dort aus fährt der Bus No. 800 in 40 Minuten zurück nach Quebec Altstadt und das gerade mal für ca. 2.60 Euro pro Person. Wir haben uns nach der Rückkehr in ein kleines Lokal gesetzt, Pizza bestellt und den Abend ausklingen lassen.